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Biologisch-technischen Assistenten Biologisch-technischen Assistenten: Auch Blutspuren werden analysiert

Von Deike Uhtenwoldt 22.08.2008, 16:59

München/dpa. - Er beginnt mit "einem neuen Fall für Almut": Die Biologisch-technische Assistentin analysiert in einem Landeskriminalamt DNA-Spuren von einem blutigen Beweisstück. "Das ist ein spannender Beruf", sagt Fuisting. So spannend, dass sein Arbeitgeber, das Berufskolleg Kartäuserwall in Köln, sich vor Interessenten kaum retten kann: "Wir haben jedes Jahr rund 130 Anmeldungen von Leuten mit mittlerer Reife und ebenso viele mit Fachhochschulreife und Abitur für rund 45 Plätze. Dennoch finden sich häufig nicht genug Kandidaten, die den Anforderungen genügen", erklärt Thomas Wittling, Vorsitzender im Verband Biologisch-technischer Assistenten (VBTA) in Diedorf (Bayern). Formal reicht der Realschulabschluss. Unverzichtbar sind sehr gute mathematische und naturwissenschaftliche Kenntnisse. "Auch Sprachkenntnisse sind wichtig. An Universitäten wird in englischsprachigen Teams gearbeitet", sagt Wittling.

Bevor es so weit ist, durchlaufen die Schüler eine zweijährige schulische Ausbildung, die Theorie und Praxis im Unterricht und Labor integriert. Sie lernen den Umgang mit Pipette, Mikroskop, Zentrifuge und allerkleinsten Mengen. Über die Polymerase-Kettenreaktion (PCR) vervielfältigen sie das menschliche Erbgut oder legen tierische Zellkulturen an. "Dabei kommt häufig noch die Maus auf den Seziertisch, weil das einfach zur Ausbildung, wenn auch nicht überall zur Tätigkeit dazugehört", erklärt der VBTA-Sprecher. Bundesweit stehen mehr als 40 Schulen in privater oder staatlicher Trägerschaft zur Auswahl. Doch auch ohne Lehrgeld, das die Privatschulen erheben, ist die Ausbildung eine Investition: "Die Schüler müssen in jedem Fall ihre Lernmittel, Verpflegung und Unterkunft zahlen, wenn sie nicht mehr bei den Eltern wohnen können oder wollen", sagt Thomas Wittling. Biologielaboranten bekämen drei Jahre lang ihr Ausbildungsgeld. Laboranten gelten als Konkurrenten der schulischen Assistentenausbildung, sagt Carsten Roller, Leiter der Abteilung Ausbildung beim VBIO. Im Gegensatz zum BTA sind die Ausbildungsplätze zum Biologielaboranten auf bestimmte Betriebe ausgerichtet und rar. "Die Industrie greift aber gern auf die biologisch-technischen Assistenten zurück, weil diese eine forschungsorientierte Ausbildung durchlaufen haben", sagt Roller.

Informationen im Internet unter: www.vbio.de