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Technik Technik: Immer mehr Motor-Arten

25.08.2011, 11:52

Halle (Saale)/MZ. - Benzin hat eine hohe Energiedichte. Hinter dem Treibstoff steht eine weltweite Infrastruktur, von den Ölquellen über Tanker und Pipelines und Raffinerien bis hin zu den Tankstellen. Dazu kommen das Ingenieurwissen um die komplizierten mechanischen Vorgänge in den heutigen Motoren sowie die vielen Fabriken, in denen diese Antriebe hergestellt werden.

Rund 11,3 Millionen Autos in Deutschland werden von Diesel angetrieben, der ebenfalls aus Erdöl gewonnen wird. Dieselmotoren ähneln Benzinmotoren, brummen aber lauter, doch verbrauchen sie weniger Treibstoff. Diesel war meist billiger als Benzin, dafür sind die Motoren teurer beim Kauf. Daimler baut seit Jahrzehnten Dieselmotoren für Pkw und versucht auch, sie auf dem US-Markt durchzusetzen, was aber schwierig ist.

Daneben fahren etwa 420.000 Flüssiggasfahrzeuge auf deutschen Straßen. Die Gase sind Propan und Butan, die viele Menschen aus Gasflaschen für Campingherde kennen. Benzinmotoren brauchen für einen Gasbetrieb nur geringe Veränderungen, die Tanks nehmen aber mehr Platz weg.

Außerdem gibt es rund 72.000 Erdgasautos. Auch diese Motoren ähneln den Benzinmotoren sehr. Der Nachteil besteht auch in den großen Tanks. In Berlin fahren schon viele Taxis mit Erdgas.

Hinzu kommen 37.000 Hybridwagen. Das sind Autos, die einen Benzin- oder einen Dieselmotor haben und zusätzlich einen Elektromotor. Das System wurde hauptsächlich von Toyota entwickelt und ist kompliziert, da beide Motoren und die Batterie aufeinander abgestimmt werden müssen. Der Toyota Prius ist das meistverkaufte Modell. Auch Honda bietet solche Modelle an, Peugeot ebenfalls. Daimler hat auch schon Diesel-Hybrid-Busse entwickelt, die in Hamburg im täglichen Stadtbetrieb getestet werden.

Nur etwas mehr als 2.300 reine Elektroautos sind derzeit zugelassen auf deutschen Straßen. Das sind Fahrzeuge, die nur Batterien haben zur Speicherung der Energie. Die größte Herausforderung besteht hier darin, die Kapazität zu erhöhen, um höhere Reichweiten zu erzielen. Renault und Nissan setzen mit dem Kangoo, dem Fluence und dem Modell Leaf auf reinen Batteriebetrieb. Daimler hat hier Partnerschaften mit Renault und Bosch.

Daneben experimentieren die Hersteller weiter mit Wasserstoff, der entweder in relativ klassischen Motoren verbrannt wird oder aber Strom erzeugt. BMW hat jedoch die Entwicklung von Wasserstoff-Verbrennungsmotoren eingestellt. Sie waren in einige 7er-Modelle eingebaut worden. Daimler, GM / Opel, Toyota, Nissan und Honda sind aber weiter dran am Wasserstoff-Elektroantrieb über eine Brennstoffzelle.