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Test Suzuki lässt den Vitara mit Hybrid sparen

Beim Vitara werden in klassischer Weise Elektromotor und Benziner kombiniert. Ein Aufladen per Kabel ist nicht nötig. Die Preise beginnen für den 1.5 Hybrid bei 30.050 Euro.

Von Hans-Ulrich Köhler 15.02.2024, 10:37
Der Suzuki Vitara als Vollhybrid
Der Suzuki Vitara als Vollhybrid koe

Halle / Saale - Fast wäre Suzuki weg gewesen vom deutschen Markt, bis man sich aber vor geraumer Zeit entschied, zu bleiben und neu aufgelegte Modellen anzubieten. Zugleich wunderten sich Kunden, als Ende 2023 Suzuki Deutschland mitteilte, dass Ignis, Jimmny und Swift Sport „in ihrer jetzigen Form ab Mitte 2024 auf dem deutschen Markt ausgesetzt" werden. Das kommentierte die deutsche Vertriebsgesellschaft so: „Da Suzuki stets auf Umweltaspekte und die Mobilität betreffende Vorschriften reagiert, ist zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage zu potenziellen Nachfolgemodellen möglich."

„Auf Umweltaspekte“ reagiert der im Test gefahrenen Vitara Hybrid. Hier teilen sich ein Benziner und ein Elektromotor die Arbeit und machen den Vortrieb ein wenig sauberer. Die Stromquelle für den E-Motor ist nicht - wie beim Plug-in-Hybrid - per Kabel aufladbar. Der E-Motor unterstützt den Benziner dezent beim Antrieb. Längere Strecken kann man nicht ausschließlich mit Strom zurücklegen. Etwa einen Kilometer am Stück ist zu schaffen, aber das ist in der Praxis unerheblich, da die Hauptlast immer der Benziner trägt. Strom hilft dem Benziner ein wenig beim Starten, Beschleunigen und Dahinrollen. Genießen lässt sich das geräuschlose, elektrische Umhercruisen auf Parkplätzen, beim Einrangieren, in Parkhäusern und beim sehr, sehr behutsamen Anfahren. Bei Stopp und Go wird der Elektromotor immer wieder mal das Auto einige Meter rollen lassen, ohne dass der Benziner dafür etwas tun muss. Ein kleiner Benziner mit etwas über 100 PS wird vom Elektromotor samt 0,84 kWh kleiner Lithium-Ionen-Batterie unterstützt. Das ergibt eine Systemleistung von 115 PS und 138 Nm Drehmoment. Damit kann man natürlich keine Bäume ausreißen, aber bei einem Fahrzeuggewicht von 1.320 Kilogramm kommt man gut voran, man kann im Verkehr angemessen mitschwimmen. Mit einigen Anlauf sind 180 km/h erreichbar, dann wird es aber sehr laut. Die Straßenlage ist akzeptabel und sichert ausreichend Komfort.

Der Vitara Vollhybrid hat im Vergleich mit dem Mild-Hybrid einen größeren Akku und einen stärkeren Elektromotor. Genau wie bei diesem lädt sich die Batterie über Rekuperation, also der Rückgewinnung von Bremsenergie. Das Aufladen der Batterie ist also nicht nötig. Der Testverbrauch lies sich bei 6,5 Litern auf 100 Kilometern halten, treibt man die Drehzahlen nicht ständig hoch. In den sparsamsten Abschnitten konnten 5,5 Liter erreicht werden. Das automatisierte Sechsgang-Schaltgetriebe zeigt sich sehr unentschlossen, ganz so als fände es die richtige Gangstufe nicht. Auch der Übergang zwischen Elektro- und Verbrennerantrieb ist spürbar.

Die Verarbeitung fällt solide aus. Die Rundumsicht ist prima, da man ganz leicht erhöht sitzt und die Fensterflächen groß sind. Gleichzeitig ist der Suzuki Vitara mit 4,17 Metern angenehm kompakt bemessen. In der zweite Sitzreihe werden sich große Erwachsene auf langer Fahrt nicht wohl fühlen, ist kann eng sein. Bis 1,80 Meter ist der Platz für diese Wagenklasse gut. Liefert der normale Vitara noch 375 Liter Volumen, knappst die im Kofferraumboden untergebrachte Lithium-Ionen-Batterie 86 Liter ab. Es bleiben 289 bis 1.046 Liter hinter der im Verhältnis 60 zu 40 teilbaren Rückbank.

In Sachen Sicherheit bietet der Vitara einige „Basics“. Radarsensoren überwachen den Verkehr. Der Fahrer wird gewarnt, wenn sich andere Verkehrsteilnehmer im toten Winkel befinden. Radarsensoren melden beim rückwärtigen Ausparken vor querendem Verkehr. Das kameragestützte System zeigt aktuelle Geschwindigkeitsbegrenzungen, Überholverbote sowie deren Aufhebung im Multifunktionsdisplay an. Gewinnen würde der Viara Hybrid, wenn das automatisierte Schaltgetriebe ein wenig harmonischer arbeiten würde. Ansonsten aber ist er ein solides SUV. Mit ihm ist man im Alltag und auf Reisen ordentlich unterwegs und freut sich über dezentes Sparen mit einem klassischen Hybrid-Antrieb, auch wenn der Gewinn nicht überbordend ist. Und schick gestaltet ist der Wagen - ein kleiner Hingucker in dieser Preisklasse, besondern wenn die Karosserie zweifarbig ist.

Technische Daten:

Suzuki Vitara 1.5 Dualjet Hybrid

Antrieb: Benzinmotor 102 PS plus Elektromotor 24 kW

Hubraum: 1,5 l

Drehmoment: 138 Nm

Schaltung: Sechs-Gang-automatisiertes Schaltgetriebe

Länge: 4,17 m

Gewicht: 1.320 kg

Kofferraum: 289 - 1.046 l

Preis: ab 30.050 Euro