1. MZ.de
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Auto
  6. >
  7. Schäden vermeiden: Schäden vermeiden: So kommt kein Waschstraßen-Ärger auf

Schäden vermeiden Schäden vermeiden: So kommt kein Waschstraßen-Ärger auf

30.09.2013, 15:37
Wer vor der Fahrt durch die Waschstraße sich die Anlage gut anschaut und die Anweisungen des Betreibers beachtet, kann sich viel Ärger ersparen.
Wer vor der Fahrt durch die Waschstraße sich die Anlage gut anschaut und die Anweisungen des Betreibers beachtet, kann sich viel Ärger ersparen. GTÜ Lizenz

Waschstraßen und Waschportale erleichtern die Autopflege enorm. Allerdings läuft nicht immer alles glatt: Wer Pech hat, hat nachher zwar einen blitzblanken Wagen - aber mit Kratzern im Lack oder kaputten Außenspiegeln. ADAC-Technikexperte Heinz-Gerd Lehmann aus Köln erklärt im Gespräch mit dem dpa-Themendienst, wer in diesem Fall haftet - und wie Autobesitzer Schäden vorbeugen können.

Vorbereitung vor der Autowäsche

Wichtig ist zunächst, sich vor der Autowäsche mit der Bedienungsanleitung der jeweiligen Anlage vertraut zu machen. Für Schäden, die durch Bedienungsfehler des Kunden entstehen, haftet nämlich nicht der Anlagenbetreiber. Bei Portalanlagen, die es meist an Tankstellen gibt, sollte man den Reinigungsvorgang beobachten, um bei Unregelmäßigkeiten sofort die Wäsche durch Drücken des Notfallknopfs unterbrechen zu können.

Was tun, wenn Schäden entstanden sind?

Nach Abschluss der Autowäsche sollte man das Fahrzeug genau prüfen. Schäden sollte man noch vor Verlassen des Betriebsgrundstücks beim Anlagenbetreiber melden. Der Kunde ist nämlich beweispflichtig dafür, dass der Schaden in der Waschanlage entstanden ist. Häufig kann dieser Beweis aber nur durch Einschaltung eines Sachverständigen geführt werden. Hilfreich sind auch Zeugen, die bestätigen können, dass der Schaden vor der Autowäsche nicht vorhanden war.

Wer haftet für Schäden?

Steht fest, dass der Schaden in der Anlage verursacht wurde, so besteht grundsätzlich eine Schadenersatzpflicht des Waschanlagenbetreibers. Er kann sich jedoch entlasten, wenn er z. B. nachweisen kann, dass der Kunde die Anlage nicht korrekt benutzt hat (z.B. Fahrzeug nicht korrekt eingefahren oder Anweisungen nicht befolgt).

Häufig versuchen Anlagenbetreiber, ihre Haftung mit Hinweis auf die Allgemeinen Geschäftsbedingungen zu umgehen. Diese Bedingungen hängen meist an der Einfahrt zur Waschanlage aus. In den AGB werden auch Haftungsausschlüsse festgeschrieben. Die Waschanlagenbetreiber verweigern dann den Anspruch auf Kostenersatz für in der Anlage entstandene Schäden und berufen sich dabei auf entsprechende Klauseln.

Nicht jede dieser Klauseln ist aber zulässig: Der Bundesgerichtshof hat eine Klausel für unzulässig erklärt, die eine Haftung für außen an der Karosserie angebrachte Teile, wie z. B. Zierleisten, Spiegel, Antennen sowie dadurch verursachte Lack- und Schrammschäden ausschließt. Dieser Haftungsausschluss wurde von den Richtern untersagt, da der Kunde unangemessenen benachteiligt werde.

Nutzen Sie ausschließlich Waschprogramme, die eine Vorwäsche beinhalten. Zusätzliche Programme wie Unterbodenwäsche, Heißwachs oder ähnliches sind Luxus – nötig sind sie nicht.

Wird die Vorwäsche vor der Reinigung per Hand mit einem Dampfstrahler durchgeführt, achten Sie drauf, dass dies gründlich geschieht. Bleibt Dreck haften, wirkt dieser bei der späteren Reinigung wie Schmirgelpapier.

Wählen Sie eine Waschanlage, die einen guten Gesamteindruck macht. Die Chance, dass die Anlage auch technisch gut gepflegt wird, ist dann größer.

Reinigen Sie nach der Wäsche die Scheiben von Konservierungsrückständen. Sonst haben Sie beim nächsten Regen schlechte Karten. Gute Waschanlagen händigen dafür ein spezielles Putztuch aus.

Begutachten Sie nach der Reinigung Ihr Auto rundum. Fallen Ihnen Schäden auf, melden Sie diese unmittelbar dem Betreiber.

Welche Waschanlage ist gut?

Man sollte eine Waschanlage wählen, die einen guten Gesamteindruck macht. Die Chance, dass die Anlage auch technisch gut gepflegt wird, ist dann größer. Wer eine schonende Wäsche sucht, für den geht laut ADAC „Schaumstoff vor Textil vor Bürsten“. Untersuchungen mit dem Lichtmikroskop hätten gezeigt, dass Waschanlagen mit Schaumstoffmaterial am schonendsten waschen. Wichtig sei auch eine Vorwäsche, die grobe Schmutzpartikel beseitigt, die sonst über den Lack schmirgeln könnten. (dpa, ADAC, dmn)

Die Vorwäsche beseitigt Schmutz, der sonst in der Anlage wie Schleifpapier auf dem Lack reibt.
Die Vorwäsche beseitigt Schmutz, der sonst in der Anlage wie Schleifpapier auf dem Lack reibt.
dpa Lizenz
Waschanlagen mit Schaumstoff- oder Textilfasern sind laut ADAC lackschonender als Bürsten.
Waschanlagen mit Schaumstoff- oder Textilfasern sind laut ADAC lackschonender als Bürsten.
dpa Lizenz