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Pilotanlage in Heiligenhafen Neuer Autobahn-Rastplatz bietet Urlaubern mehr Komfort

E-Ladesäulen, Frischwasser, mehr Erholungsmöglichkeiten und WLAN: Auch so können Rastplätze an den Autobahnen aussehen. Die Verkehrsminister Scheuer und Buchholz weihen an der A1 bei Heiligenhafen eine Pilotanlage ein. Sie soll Vorbild sein.

Von André Klohn, dpa 21.07.2021, 14:26
Der frisch renovierte Rastplatz „Ostseeblick“ an der Autobahn 1 wurde nun ale Pilotanlage eingeweiht.
Der frisch renovierte Rastplatz „Ostseeblick“ an der Autobahn 1 wurde nun ale Pilotanlage eingeweiht. Frank Molter/dpa

Heiligenhafen - Wer hier rastet, genießt von einem Aussichtspunkt aus den Blick auf die Ostsee und die Insel Fehmarn. Das Display eines Fernrohrs zeigt Urlaubern, was genau zu sehen ist.

Der frisch renovierte Rastplatz „Ostseeblick“ an der Autobahn 1 bei Heiligenhafen bietet mehr Service in Form von WLAN, Frischwasser, Kinderspielplatz und Schnelladestationen für E-Autos.

Nun weihten Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) und sein schleswig-holsteinischer Amtskollege Bernd Buchholz (FDP) die Pilotanlage ein. Der neue Rastplatz kann zum Vorbild werden. Rund zwei Millionen Euro hat die Autobahn GmbH des Bundes für die Neugestaltung der Pilotanlage im Norden ausgegeben.

Mit Blick auf den Namen „Ostseeblick“ sprach der per Video zugeschaltete Scheuer von „Idylle pur“. „Unbewirtschaftete Rastanlagen verbinden viele eher mit Benzingeruch statt mit Brise.“ Das Verweilen an den Rastplätzen entlang der Autobahnen solle sich verbessern. Im Norden gebe es erstmals auf einer unbewirtschafteten Rastanlage nicht nur Sanitäreinrichtungen und Sitzgruppen fürs Picknick - sondern Spielgeräte für die Kinder, einen umzäunten Auslauf für Hunde, Outdoor-Fitnessgeräte und vieles mehr.

Für die Zukunft gerüstet mit E-Ladestation und WLAN

An der Ladestation können vier Autos gleichzeitig geladen werden. „Laden muss einfach sein“, sagte Scheuer. Künftig solle es an den Autobahnen „alle zehn Minuten, alle 15 bis 30 Kilometer“ Ladesstationen geben. Das seien ehrgeizigere Pläne als auf EU-Ebene, die alle 60 Kilometer eine Ladestation vorsähen. Deutschland plant dagegen 1000 neue Schnellladestationen, davon 200 an unbewirtschafteten Rastplätzen. „Bis zum Jahr 2025 stehen hierfür 500 Millionen Euro zur Verfügung“, sagte Scheuer.

Auf dem Rastplatz „Ostseeblick“ gibt es auch Wlan, digitale Infotafeln informieren über die Verkehrslage und touristische Projekte. Autofahrer können über eine App die Sauberkeit der WC-Anlagen bewerten. Ihr Müll landet in getrennten Behältern mit solarbetriebener Kompressionsmechanik. Der Rastplatz hat energiesparsame Lampen und Zapfstellen für Frischwasser.

Das neue Modell soll von anderen Ländern übernommen werden

Die Landesregierung hatte Schleswig-Holsteins Autobahnnetz Anfang 2020 an den Bund übergeben - „und damit früher als andere Länder“, sagte Verkehrsminister Buchholz. Dabei sei auch das Pilotprojekt entwickelt worden. „Was für den Norden gut und wegweisend ist, kann auch für den Süden nur gut und wegweisend sein.“

Für Scheuer spielt Nachhaltigkeit bei der Sanierung von Rastplätzen eine große Rolle. Auf dem WC-Dach und an der Lärmschutzwand sind Solarzellen installiert. „Ich bin überzeugt: Das ist der nutzerfreundliche Rastplatz der Zukunft“, sagte Scheuer. Das gelte für Urlauber, Pendler und Trucker. Für den Geschäftsführer der Autobahn GmbH, Stephan Krenz, soll die Pilotanlage zeigen, „dass wir den Nutzer und die Nutzerin ins Zentrum stellen“.