MZ-Fahrbericht: Ducati Monster S4R MZ-Fahrbericht: Ducati Monster S4R: Das Rennmonster mit herbem Charme
Düsseldorf/mid. - Als Antrieb dient dabei der bekannte flüssigkeitsgekühlte 996-ccm-Twin. Das Aggregat wird von einer Benzineinspritzung befeuert und leistet druckvolle 113 PS bei 8 750 U / min. Das maximale Drehmoment des in der traditionellen L-Form gebauten Zweizylinders von 96 Nm liegt jedoch erst bei 7 000 Umdrehungen an, was eine anfangs etwas gewöhnungsbedürftige Fahrweise nach sich zieht. Denn unterhalb von 2 500 U / min erntet man statt eines satten Anzugs nur ein herbes und unwilliges Rütteln. Gibt man dem Motor jedoch die Sporen, reißt er das Bike in brachialer Manier vorwärts. Rasch werden dann die Arme lang, während die Nadel des Drehzahlmessers zielstrebig nach oben wandert, bevor der Motor bei 10 000 Umdrehungen abgeregelt wird. Doch auch wenn man sich nicht permanent in höchsten Drehzahlregionen bewegt, macht die bis zu 240 km / h schnelle S4R deutlich, dass sie ein waschechter Bologna-Renner ist.
Nur eben ohne Verkleidung. Und das ist gut so, würde man doch sonst den hübschen Gitterrohrrahmen aus Stahl gar nicht sehen. Noch auffälliger ist nur die exklusive Hinterradführung mit einer aus Aluminium gefertigten Einarmschwinge. Wie es sich für einen Edelrenner aus Italien gehört, bietet das Fahrwerk samt der voll einstellbaren Upside-down-Gabel diverse Variationsmöglichkeiten. Jedoch können auch diese Features die Abneigung der S4R gegenüber engen Ecken und Kehren nicht ausgleichen. Auf verwinkelten Pisten strengt die Ducati gehörig an. Viel lieber mag die S4R statt dessen geschwungene Landstraßen, wo sie mit beachtlichen Schräglagenreserven punkten kann, was auch an den hochgesetzten Schalldämpfern liegt. Der Verbrauch liegt bei rund 6,8 Litern Super bleifrei.