Kawasaki: Kawasaki: Ein Motorrad zum Wohlfühlen

Halle/MZ. - Die gut abgestimmten Fahrwerkskomponenten, an der Hinterhand vielleicht eine Spur zu hart, verleihen der Versys ein sehr agiles, kurvenfreudiges Fahrverhalten, das zugleich aber als nicht anstrengend empfunden wird. Kurven aller Radien flutschen nur so, Federung und Dämpfung machen ihre Sache ganz prima. Und die Fahrstabilität ist auch bei sehr hohem Tempo gut.

Liegen erst einmal mehr als 2 500 Touren an, dann zieht der an Nockenwellen, Auspuffkrümmern und Einspritzanlage gegenüber dem Basistriebwerk modifizierte Versys-Zweier beeindruckend. Kaum glaublich, dass als Spitzenleistung nur 64 PS bei 8 000 Umdrehungen angegeben werden. Subjektiv erscheint der Versys-Motor eher stärker als das nominell 72 PS starke ER-6-Aggregat. Und weil auch noch der Verbrauch mit - je nach Fahrweise - knapp unter vier bis maximal 4,8 Liter zu den niedrigsten gehört, gebührt dem Versys-Antrieb hohes Lob. Zumal auch das Getriebe keinerlei negative Auffälligkeiten zeigt.

Auf der Höhe der Zeit ist auch die Bremsanlage der Versys. Drei Scheiben sind mit gut zupackenden Mehrkolbensätteln kombiniert, und ein optionales ABS bewahrt vor dem gefürchteten Überbremsen. Das ABS überzeugt mit feinen Regelintervallen und guter Abstimmung.

Die Sitzposition ist vorbildlich; draufsitzen und wohlfühlen. Aufrecht, relativ nah am Lenker und am Vorderrad, so mögen das Menschen ab ca. 1,70 Meter Größe. Kleineren wird immerhin eine abgepolsterte Gel-Sitzbank geboten, bei der die Sitzhöhe von 835 Millimeter sinkt, aber auch der Sitzkomfort etwas geringer sein dürfte als beim Serienmöbel.

Die Cockpit-Ausstattung ist gut: verstellbare Handhebel, eine Warnblinkanlage und eine übersichtliche Kombination aus Digitaltacho und Analog-Drehzahlmesser erfreuen den Fahrer oder auch die Fahrerin. Das alles zu einem Preis, der voraussichtlich bei etwa 6 700 Euro (zuzüglich ABS) liegen wird.