Exoten aus Deutschland Exoten aus Deutschland: Interessante Farbtupfer auf den Straßen

Hamburg/dpa. - Nicht nur in Italien oder Großbritannienwerden automobile Exoten gebaut. Auch zwischen Flensburg und Garmischhaben sich einige kleine Kfz-Hersteller auf die etwas anderen Autosspezialisiert. Mit viel Optimismus, Improvisation und zähem Ringen umdie Zulassungsvorschriften stellen sie auffällige Exoten auf dieRäder.
Jüngstes Ergebnis ist der Inspiro, den der Opel-Tuner Irmscher ausRemshalden präsentiert hat. Der Zweisitzer zitiert die frühen Formenklassischer Roadster und zielt nach Angaben des Unternehmens «in dieHerzen derer, denen ein Auto nicht nur zur Fortbewegung dient,sondern vielmehr Ausdruck von Lebensfreude darstellt». Deshalb gibtes nicht nur ein extravagantes Design mit großen Kotflügeln undgerippten Flanken, sondern auch ansprechende Fahrleistungen.
So steckt unter der langen Haube nach Werksangaben ein drei Litergroßer Sechszylinder von Opel, der hier auf 165 kW/225 PS kommt. Weilder Inspiro komplett aus Kunststoff gefertigt wird und deshalb nur780 Kilo auf die Waage bringt, reicht das für einen Sprint auf 100Stundenkilometer (km/h) in nur 5,8 Sekunden. DieHöchstgeschwindigkeit gibt Irmscher mit 240 km/h an.
Über diesen Schritt hinaus ist man bei Keinath in Reutlingen, woseit einigen Jahren Sportwagen im Stil des Opel GT produziert werden.Nachdem vor Jahresfrist der neue GT/C als Coupé präsentiert wurde,hat Keinath jetzt auf der gleichen Basis auch ein Cabrio enthüllt.
Auch unter der Haube des Open-Air-Modells, das demnächst in Seriegehen wird, steckt nach Werksangaben ein Sechszylinder von Opel, deraus 3,2 Litern 160 kW/218 PS schöpft und eine Höchstgeschwindigkeitvon rund 240 km/h ermöglicht. Alternativ dazu wird es einen V8 mitfünf Litern Hubraum und 250 kW/340 PS geben, der 250 km/h erreicht.Noch stehen die Preise nicht fest, doch weil schon das Coupé derzeitmit 119 480 Euro in der Liste steht, wird das Cabrio wohl kaum fürweniger als 140 000 Euro zu haben sein.
Noch eine Klasse darüber rangieren die Sportwagen von IVM inMünchen. Der Technologie-Dienstleister und Entwicklungspartner derAutoindustrie hat mit dem amerikanischen Corvette-Tuner ReevesCallaway auf Basis des US-Modells den C12 entwickelt, der einneues Fahrwerk und einen überarbeiteten Achtzylinder mit 5,7 LiternHubraum und rund 440 PS bekommt. So wird Tempo 100 in 4,3 Sekundenerreicht, die Höchstgeschwindigkeit liegt jenseits von 300 km/h.
Dass es auch eine Nummer kleiner geht, zeigt das «Young EngineersSportscar», kurz YES, das ursprünglich als Diplomarbeit dreierStudenten gedacht war. Seit knapp einem Jahr wird das Auto in einerAuflage von jährlich 50 Stück in Serie gefertigt. Der Zweisitzerwiegt dank reichlich Aluminium nur 585 Kilo, kommt aber mit seinemgetunten VW-Motor bei 1,8 Litern Hubraum auf 285 PS. Der Preis fürdie spartanische Sportversion beginnt bei etwa 50 000 Euro.
Noch exotischer ist der Straight 8, mit dem der Zulieferer Zenderaus Mülheim-Kärlich in diesem Winter auf sich aufmerksam gemacht hat.Zwar verspricht der futuristisch gezeichnete Roadster auf BMW-Basismit 236 kW/321 PS, einem Sprintwert von 5,3 Sekunden und einerHöchstgeschwindigkeit von über 250 km/h jede Menge Fahrspaß, dochleider bleibt er ein Einzelstück.
Während die großen Hersteller immer nach dem Neuen Streben, haltenmanche Kleinen mit Replica-Modellen die Vergangenheit am Leben: Sowirbt die Firma Scheib aus Ansbach mit einem Nachbau des legendärenMercedes 500 K Spezial-Roadsters. Bei Horst Frischkorn in Urbach undbei Rudolph Perfect Roadster in Mechernich entstehen luftigeZweisitzer im Stil der frühen LeMans-Rennwagen von Porsche & Co. Undbei Elisar in Hersel bei Bonn arbeitet man an einem großen Roadsterim Stil der dreißiger Jahre. Wem das zu weit zurück liegt, dem bietetWiesmann in Dülmen als Großer unter den Kleinen einen elegantenRoadster im Stil der fünfziger und sechziger Jahre.