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Carpool DeVille Carpool DeVille: Amerikaner bauen Cadillac zur Badewanne um

05.08.2014, 12:20
Duncan Forster und Phil Weicker aus Los Angeles bauten die rollende Badewanne.
Duncan Forster und Phil Weicker aus Los Angeles bauten die rollende Badewanne. Ampnet Lizenz

Die Vereinigten Staaten von Amerika gelten bekanntlich als das Land der unbegrenzten Möglichkeiten. Allerdings nicht alle Staaten, denn ein Bundesstaat tanzt immer wieder aus der Reihe. In Kalifornien scheinen die Möglichkeiten nämlich noch etwas unbegrenzter zu sein.

Besonders dann, wenn es um höheren Blödsinn und dessen Verwirklichung geht. Nicht anders ist das Projekt zu werten, das jetzt von den beiden Freunden Duncan Forster und Phil Weicker aus Los Angeles auf die Beine, beziehungsweise auf die Räder gestellt wurde.

Ein Dive-in auf Rädern

Dazu muss man wissen, dass es für viele Amerikaner kaum etwas Schöneres zur Entspannung und zum Wohlfühlen gibt, als ein mehr oder weniger langer Aufenthalt in einem warmen HotTub, Jacuzzi oder Spa - womöglich in angenehmer Gesellschaft -, also in jener Badewanne, die in Deutschland „Whirlpool“ genannt wird.

In einem Land, wo es Drive-in Kinos, Drive-in Banken, Drive-in Kirchen und sogar Drive-in Friedhöfe gibt, lag für Duncan und Phil der Gedanke nahe, einen rollenden Jacuzzi zu konstruieren. Statt eines Driv-in entwarfen sie also ein Dive-in (dive = tauchen).

2001 gab es einen ersten Versuch

Bereits 2001 hatten sie als junge Ingenieur-Studenten an der McMaster University im kanadischen Hamilton einen Chevrolet Malibu aus dem Jahr 1982 mit viel Aufwand in eine wasserdichte Badewanne umgebaut und damit auf der Canadian International Car Show in Toronto für Aufsehen gesorgt.

Das muss die Southern California Timing Association - die Organisation, die alljährlich Geschwindigkeits-Wettbewerbe auf dem ausgetrockneten Salzsee in Bonneville/Utah veranstaltet - so beeindruckt haben, dass sie damals einen Preis für den schnellsten Whirlpool stiftete, für den sich allerdings bis jetzt noch niemand beworben hat.

Sechs Jahre umbauen, aufheizen, abdichten

Da der Rost offensichtlich schneller war als der mit Wasser gefüllte Chevy Malibu und ihnen ein zweiter geklaut wurde, beschlossen Forster und Weicker einen neuen fahrenden Pool zu bauen, diesmal auf Basis eines Cadillac DeVille von 1969.

Sechs Jahre dauerte das ehrgeizige Projekt. Das Chassis brauchte Verstärkung, um zwei Tonnen Wasser tragen zu können, Im Kofferraum steckt die Apparatur, die das Wasser auf angenehme 38 Grad aufheizt, und der Original-V8-Motor sorgt ebenso für Bewegung wie für die im Kofferraum benötigte Energie. Schließlich bekam der Caddy noch einen Überrollbügel verpasst, da die Sicherheitsvorschriften auf dem Salzsee sehr streng sind.

11.251 Dollar von 203 Mäzenen

Da der Umbau und auch der Transport des jetzt „Carpool DeVille“ genannten Fahrzeugs gewaltig ins Geld ging, wandten sich seine Väter an eine amerikanische Internetplattform zur Bereitstellung von Risikokapital durch Spender. Duncan Forster und Phil Weicker wären mit 10.000 Dollar ausgekommen. Doch am 2. August 2014 um 18.00 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit waren von 203 Mäzenen bereits 11.251 Dollar auf ihrem Konto gelandet.

Das Finale in Bonneville beginnt am 9. August 2014, und wird sich bis Anfang Oktober hinziehen. (Mit Material von Ampnet)

Die einen bauen Autos, in denen man schwimmen kann. Andere bauen Autos, mit denen man schwimmen kann – so wie dieses Wohnmobil.

Von außen ist der Cadillac nahezu unverändert.
Von außen ist der Cadillac nahezu unverändert.
Screen Shot/Youtube Lizenz
Die Hebel neben dem Lenkrad bedienen die Wasserdüsen und sorgen für angenehmes Blubbern.
Die Hebel neben dem Lenkrad bedienen die Wasserdüsen und sorgen für angenehmes Blubbern.
Ampnet Lizenz
So schön ist das Original: Der Cadillac DeVille Convertible, 1969.
So schön ist das Original: Der Cadillac DeVille Convertible, 1969.
Ampnet Lizenz