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ADAC: Tunnel in Europa werden immer sicherer

21.04.2009, 10:27

München/dpa. - Die Tunnel in Europa werden immer sicherer. Drei von vier Röhren in deutschen Städten erhielten beim neuen ADAC-Tunneltest die Bewertung «sehr gut».

Acht weitere Tunnel im europäischen Ausland schnitten sehr gut oder gut ab, wie der Automobilclub am Dienstag (21. April) in München mitteilte. Einzige Ausnahme war mit «ausreichend» der Schweizer Tunnel Vue-des-Alpes. Damit brachte der ADAC-Tunneltest das beste Ergebnis in seiner elfjährigen Geschichte.

Allerdings wurden dieses Jahr europaweit nur 13 Tunnel bewertet - gegenüber 31 im vergangenen Jahr. Als Begründung für die drastische Reduzierung gab die Organisation die zahlreichen Bauarbeiten in europäischen Tunneln an, um gemäß der EU- Richtlinie von 2004 spätestens im Jahr 2019 Tunnelsicherheit in ganz Europa zu gewährleisten.

In Deutschland nahm der ADAC diesmal Stadttunnel in Rostock, Berlin, München und Heidelberg unter die Lupe. Der 800 Meter lange Warnowtunnel in Rostock überzeugte den Angaben zufolge mit modernster Sicherheitstechnik. Dazu trugen etwa Ampeln und Schranken vor den Tunnelportalen, gut gekennzeichnete Rettungswege sowie ein automatisches Feuermeldesystem bei. Auch der 1979 eröffnete Tunnel am Flughafen Tegel in Berlin glänzte mit Bestnoten in allen acht Bewertungskategorien. Das ein Kilometer lange Bauwerk war für gut 38 Millionen Euro saniert worden.

Ebenfalls mit «sehr gut» wurde der Brudermühltunnel in München bewertet, der mit bis zu 109 000 Fahrzeugen am Tag von den untersuchten deutschen Röhren am meisten Verkehr aufweist. Der Schlossbergtunnel in Heidelberg erhielt die Note «gut». Er war ursprünglich als Eisenbahntunnel konzipiert, weshalb dort Pannenbuchten fehlen. Die Röhre verfügt laut ADAC-Test aber über ein modernes Sicherheitskonzept.

Nicht kontrolliert worden sind die italienischen Tunnel, die zuletzt vier Mal in Folge am schlechtesten abgeschnitten hatten. Als Grund für den Ausschluss gab der ADAC in seinem «Tunneltest 2009» die langwierigen Sanierungsarbeiten an: So habe die italienische Regierung ein zwei Milliarden schweres Sanierungsprogramm zwar ins Auge gefasst, die Fertigstellung sei allerdings angepeilt für 2019.

Zu den «erschreckenden Missständen», die der ADAC im Vorjahr in Italien angeprangert hatte, zählte vor allem die komplett unzureichende Ausrüstung der Tunnel im Notfall. So hatte etwa der 25 Jahre alte «Cernobbio» bei Cernobbio am Comer See keinerlei Notrufeinrichtungen, keine Feuerlöscher und kein automatisches Brandmeldesystem. Seinen «Kollegen» erging es bei der Auswertung nicht viel besser: Die Fluchtwege wurden als zu lang und schlecht ausgeschildert beurteilt, die Videoüberwachung als mangelhaft.

Weitere Informationen: www.adac.de