ADAC-Test 2013 ADAC-Test 2013: Bei Nässe haften Winterreifen schlecht

München/ADAC/DPA/DMN - Aufgrund deutlicher Schwächen auf nasser Fahrbahn rät der ADAC vom Kauf des Kormoran Snowpro b2, des Maragoni 4 Winter E+, des Interstate Winter IWT-2 und des Sailun Ice Blazer WSL-2 ab. Nur elf Kandidaten kamen dabei mit allen Fahrbahnverhältnissen zurecht und erhielten dafür die Note „Gut“.
Getestet wurden Reifen in zwei Größen: 17 Reifen im Kleinwagenformat 185/60 R15T (z.B. für Audi A 1, Citroën C3, Fiat Punto Renault Clio, VW Polo) und 15 Reifen in der Größe 225/45 R17H für die Kompaktklasse (z.B. für Audi A 3, Mercedes C-Klasse, Opel Astra, Skoda Oktavia). Für einen mit „Gut“ bewerteten Reifensatz für Kleinwagen müssen Autofahrer etwas mehr als 300 Euro investieren. Eine Nummer größer gibt es „gute“ Modelle ab etwa 600 Euro, die Testsieger kosten um 770 Euro.
Gute Winterreifen für Kleinwagen
Gleich sieben gute Reifenmodelle gibt es in der kleinen Dimension mit der Größe 185/60 R15T. Testsieger mit Bestnoten auf nasser Fahrbahn sowie auf Schnee und auf Eis ist der Continental ContiWinterContact TS850.
Der neu entwickelte Dunlop Winter Response-2 überzeugt die Tester besonders auf nasser Fahrbahn, auf Schnee und beim Kraftstoffverbrauch. Ebenfalls sparsam ist der Semperit Speed-Grip 2. Der Michelin Alpin A4 glänzt beim Verschleiß und der Nokian WR D3 überzeugt auf trockener Fahrbahn.
Hier finden Sie die detaillierten Ergebnisse für Reifen der Größe 185/60 R15T.
Gute Winterreifen für Kompakte
Bei den größeren Reifen (225/45 R17H) schneiden vier Produkte mit „gut“ ab. Drei Modelle setzen nach Ansicht der Tester besondere Akzente: Der Continental ContiWinterContact TS850 mit der Topbewertung auf Schnee, der Bridgestone Blizzak LM-32S mit der Bestnote auf Nässe und der Michelin Alpin A4 mit dem geringsten Verschleiß.
Hier finden Sie die detaillierten Ergebnisse für Reifen der Größe 225/45 R17H.
Unterschiede beim Bremsweg
Die Qualitätsunterschiede der Reifen im Test zeigten sich auch beim Bremsen: Die besten Reifen brauchen den Angaben nach durchschnittlich etwa 35 Meter bis zum Stillstand, mit schlechteren Pneus rollt das gleiche Auto noch etwa 15 Meter weiter.
Hier sehen Sie das Video zum aktuellen ADAC-Winterreifen-Test.
Was wurde getestet?
Der ADAC Winterreifentest hat insgesamt 18 Prüfkategorien. Es werden unter anderem ein Praxistest auf einer verschneiten Pass-Straße, umfangreiche Brems- und Ausweichversuche auf Nässe, Schnee und Eis sowie Tests zu Verschleiß und Kraftstoffverbrauch durchgeführt. Im Gegensatz dazu bietet das EU-Reifenlabel nur Informationen zu Rollwiderstand, Nassbremsen und Außenfahrgeräusch – wie wintertauglich ein Pneu ist, zeigt es nicht.
Wann ist Reifenwechsel-Zeit?
Autofahrer besorgen sich am besten schon jetzt neue Winterreifen. Die Initiative Reifenqualität in Bonn erwartet zum Wintereinbruch Lieferengpässe bei den Herstellern. Besonders Reifen in gängigen Größen und mit guten Ergebnissen in den aktuellen Tests der Automobilclubs und Autozeitschriften könnten schnell Mangelware werden.
Wann die Zeit für den Wechsel reif ist, geht aus der Straßenverkehrsordnung hervor: Winter- oder Ganzjahresreifen müssen bei Glatteis, Schneeglätte, Schneematsch, Eis- oder Reifglätte aufgezogen sein, heißt es darin. Allerdings kümmern sich Autobesitzer besser nicht erst auf den letzten Drücker um einen Werkstatt-Termin, um lange Wartezeiten zu vermeiden. Einer Faustregel zufolge ist die Zeit für Winterreifen von O bis O – von Oktober bis Ostern.


