Aussehen Aussehen: Der eigene Stil ist individuell
München/Hamburg/dpa. - Neues Make-up, neue Frisur, neue Kleidung - So funktionieren Styling-Shows im Fernsehen. Mit einem Style-Coaching im richtigen Leben habe das aber wenig zu tun, sagt Georg Stiels, Image Consultant aus München.
«Ich kann jemanden schminken und neu anziehen, aber damit verändere ich nichts an seinem individuellen Stil.» Genau das sei aber das Ziel der Beratung. Der Begriff Style-Coaching ist nicht geschützt, und so verbirgt sich dahinter eine Palette an Angeboten, die gebucht werden können: Die Berater geben Make-up-Tipps und empfehlen neue Frisuren, sie beraten bei Schnitten und Farben, begutachten den Kleiderschrank und gehen mit ihren Kunden einkaufen. Manche bieten zusätzlich ein Benimm-Training an oder schulen Auftreten und Rhetorik.
So vielseitig wie die Angebote sind auch die Bezeichnungen: Neben Style-Coaching wird auch von Imageconsulting, Typ-, Stil- und Imageberatung gesprochen. «Es kann alles das gleiche sein oder etwas ganz anderes. Das erschwert die Orientierung», sagt Stiels.
Die Beratung beginnt in der Regel mit einem Vorgespräch. «Dabei erkundige ich mich nach Beruf und Hobbys und frage, was die Kunden mit dem Styling erreichen möchten», erklärt Maria Hans, Stylistin aus Hamburg. Wichtig sei, möglichst viel über die Person zu wissen, denn das Styling solle ja zur individuellen Persönlichkeit passen.
Imageberater Stiels bringt Farbtücher, Schnittmuster und Accessoires zu seinen Kunden mit. «Nach dem Gespräch beginne ich mit einer Farbanalyse. Sie ist Grundlage für alles weitere.» Mit Hilfe von Farbtüchern ermittelt er, welchem Pigmenttyp der Kunde entspricht. So soll der Kunde selbst entdecken, dass er bei manchen Farben eher blass, mit anderen hingegen frisch und erholt aussieht.
Zum Style-Coaching gehört in der Regel der Blick in den Kleiderschrank: «Ich schaue, welche Kleidungsstücke noch modisch sind und welche durch kleine Veränderungen beim Schneider hergerichtet werden können», erklärt Andreas Rose, Styling-Experte aus Frankfurt/Main. «Wenn man die Sachen richtig zusammenstellt, fällt meist gar nicht auf, dass ein Kleidungsstück schon älter ist.»
Haben sich die Berater ein Bild gemacht, geht es los auf Einkaufstour. «Ich kläre vorher mit dem Kunden, wie der finanzielle Rahmen ist und suche entsprechend die Läden aus», sagt Maria Hans. Durch regelmäßige Ladenbesuche kennt sie die Kollektionen und kann die Kunden gezielt in die Geschäfte führen, die zu ihnen passen.
Andreas Rose geht erst einmal allein los, stellt in den Geschäften Röcke, Blusen und Anzüge zusammen und reserviert Kabinen für seine Kunden. «Ich präsentiere der Kundin dann meine Auswahl, und sie kann die Stücke in entspannter Atmosphäre anprobieren», erzählt er.
Rund 500 Euro kostet das Style-Coaching am Tag, doch sind die Preise nach oben offen. Die Stiftung Warentest in Berlin rät, sich genau über Preise und Leistungen zu informieren. Wichtig sei auch zu klären, welche Qualifikation die Berater haben. Vorkenntnisse in Mode oder Kosmetik seien wichtig. Schließlich sollten die Kunden nach der Beratung einen Farbpass oder ein Stilskript in der Hand haben, an dem sie sich orientieren können. Oft kommen die Kunden aber wieder, sagt Hans. «Mit einem Termin ist es meist nicht getan. Stil ist eine Sache die sich nach und nach entwickelt. Das braucht einfach seine Zeit.»