Auch außerhalb von Bayern wird bayerisch gern gehört
Allensbach/dpa. - Bayerisch steht auch außerhalb des Freistaates einer Allensbach-Umfrage zufolge hoch im Kurs. 35 Prozent aller Deutschen hören die bajuwarische Mundart besonders gern, wie das Institut für Demoskopie in Allensbach mitteilte.
Auf Platz zwei liegt das norddeutsche Platt mit 29 Prozent, gefolgt von Berlinerisch mit 22 Prozent. Aus der repräsentativen Umfrage geht ferner hervor, dass Klang und Ausdruck des Schwäbischen nur bei 20 Prozent der Bundesbürger gut ankommen.
Die Meinungsforscher vermuten, dass die bundesweite Beliebtheit des Bayerischen mit dem sprachlichen Selbstbewusstsein der Bayern zusammenhängt. Denn keine andere deutsche Region ist so verliebt in den eigenen Dialekt wie die Bayern. 77 Prozent von ihnen betonen, dass sie ihre Mundart besonders gern mögen. In Norddeutschland sagen das 65 Prozent von ihrer eigenen Mundart, aber nur 46 Prozent der Berliner.
Unter den Dialekten, die dagegen regelrechte Aversionen auslösen, steht das Sächsische ganz oben. 54 Prozent der Bundesbürger bekennen, dass sie das Sächsische überhaupt nicht hören mögen. Vom Bayerischen und Berlinerischen sagen das je 21 Prozent, vom Schwäbischen 17 Prozent.
Gesprochen allerdings werden Dialekte immer weniger, wie die Demoskopen beobachtet haben. 1991 gaben noch 41 Prozent der Ostdeutschen an, Dialekt sei ihre normale Umgangssprache. Heute sind es nur noch 33 Prozent. Der gleiche Trend ist in Westdeutschland zu beobachten. 1991 war für 28 Prozent der Bevölkerung der Dialekt an der Tagesordnung, gegenwärtig sind es nur noch 24 Prozent. Allensbach befragte 1814 Deutsche ab 16 Jahren in der Zeit vom 1. bis zum 13. Februar dieses Jahres.