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Alles bunt: Neue Accessoires für die Küche

Von Sandra Cantzler 05.05.2008, 08:28

Frankfurt/Main/dpa. - Auf dem Tisch stehen zwei in einem Boot paddelnde Comic-Affen als Salz- und Pfefferstreuer. An eine abstrakte Skulptur erinnert ein Flaschenöffner und in der Schublade liegen so ausgefallene Werkzeuge wie ein Tomatenschäler.

In der Küche und am Tisch sollen immer mehr kleine und große Accessoires das Leben leichter und bunter machen. Mit dem großen Angebot reagieren die Hersteller auf die entsprechende Nachfrage. Längst beschränken sich Hobbyköche nicht mehr auf die «engere Produktwelt», wie es Carl Reckers formuliert, Präsident des Bundesverbandes für den gedeckten Tisch, Hausrat und Wohnkultur (GPK) in Köln.

Töpfe, Pfannen und teure Schneidwaren sind die Basisausstattung. Mittlerweile seien aber auch die Accessoires aus der Gourmet-Gastronomie in den kreativen Privatküchen angekommen. «Bei den Kochshows im Fernsehen wird sich abgeschaut, was man braucht», sagt Reckers. Und dazu zählen unter anderem sogenannte Gourmethobel ebenso wie Vorspeisenringe oder Crème brûlée-Brenner. «Es geht um die häusliche Inszenierung», erklärt auch Max Peter Plänker vom Design-Beratungsunternehmen «Kompakt» in Meerbusch.

«Es gibt heute genug von allem», sagt der Designer Konstantin Slawinski aus Köln. Soll ein Produkt beim Kunden gut ankommen, muss es deshalb mehr bieten als die Konkurrenz. Das kann eine zusätzliche Funktion, aber auch eine originelle Gestaltung sein. Beim Käufer für ein Lächeln sorgen soll zum Beispiel Slawinskis Backform «S-XL», mit der Kuchenstücke in verschiedenen Größen gebacken werden können. Oder das an einen verschlungenen Spaghetti aus Chrom erinnernde Nudelmaß «nooodle», das auch als Topfuntersetzer verwendet werden kann.

Die Qualität muss natürlich stimmen, sagt Domenico Guzzini, Chef des gleichnamigen Herstellers farbenfroher Kunststoff-Artikel aus Italien. Gleichzeitig gehe es aber darum, mit gutem Design und fröhlichen Farben die Leute glücklicher zu machen. Neben einer ansprechenden Optik gehört dazu auch, dass sich die Dinge gut anfühlen. Gerundete Formen herrschen vor, ebenso wie kräftige Farben.

Auch wenn das Angebot an ansehnlichen Accessoires mittlerweile groß ist - selbstverständlich ist eine ansprechende Optik für nützliche Dinge noch nicht. «Gerade das, was ich fünfmal am Tag in die Hand nehme, ist oft extrem hässlich», beobachtet Elke Fierenz von der Pressevertretung des italienischen Design-Unternehmens Alessi immer wieder. Für Designer müsse es darum gehen, die Dinge des Alltags schöner zu machen.

Das Ergebnis sieht bei Alessi in diesem Jahr unter anderem so aus, als wäre es gerade einem Comic-Heft entsprungen: Die «Banana Bros» zum Beispiel - zwei in einem Bananenboot rudernden Affen - streuen Salz und Pfeffer. Aus dem Mund von «Banana Kid» kann dagegen Zucker gelöffelt werden.

Cartoon-Optik auch bei WMF: «Mc Egg» heißt der Mini-Bauarbeiter, der auf dem Frühstückstisch kräftig den Hammer schwingt und unter seinem Helm einen Eierbecher verbirgt. Und für die kleine Mahlzeit unterwegs bietet «Boskop» Platz: Die Lunchbox vom Hersteller Koziol aus Michelstadt ist als bunter Kunststoff-Apfel geformt.

«Bis vor drei oder vier Jahren war es sehr schwierig, in Deutschland bunte Sachen zu verkaufen», erzählt Domenico Guzzini. Der Norden Europas sei ein traditionell eingestellter Markt, auf dem viel Weißes und Transparentes gefragt sei. Mittlerweile hat sich das jedoch geändert. Dank des nach wie vor aktuellen Vintage-Trends sind mittlerweile auch hier Farben wie Pink gefragt.