Alarm bei voller Windel: «Kind+Jugend» zeigt Neues
Köln/dpa. - Ist die Windel voll, ertönt eine Melodie. «Poop Alarm» nennt ein südkoreanischer Anbieter seine Neuheit auf der internationalen Leitmesse für Kinderausstattung «Kind+Jugend» (17.-20. September).
Ein Minigerät wird außen an der Windel befestigt und zeigt den Eltern auch mit einem Lichtsignal an, dass der Sprössling die Hose voll hat. Bei der weltgrößten Branchenschau werden auch Hightech-Kinderwagen mit MP3-Player-Anschluss präsentiert. Ein weiterer Trend: Sportwagen mit sechs Rädern, zwei davon zum Wechseln - je nachdem, ob der Untergrund ein steiniger Feldweg oder eine enge Shopping-Meile ist. Fast 800 Anbieter aus 40 Ländern sind in Köln am Start.
Gezeigt werden auch Kindermöbel, Mode für Babys und Kids, Autositze für die Kleinsten und viel Spielzeug. Als Weltneuheit hat ein Ratinger Hersteller eine Kinderwolldecke mit angenähten Ärmeln und Handschuhen zum Patent angemeldet. Darin können Kleinkinder ohne Bewegungs-Einschränkungen auch über den kalten Boden robben oder größere Kids trotz frischer Temperaturen draußen am Tisch sitzen und malen. «Bumbaumel-Sling» heißt ein Stoffschlauch, mit dessen Hilfe Baby auch unterwegs in Mutters Arm ohne Schnallen oder Ringe sicher ruhen kann.
In Deutschland ist die Stimmung in der Branche gut, noch ist die Krise - bis auf einige Ausnahmen wie Kindermöbel - nicht bei den Baby- und Kinderausstattern angekommen. «Beim Spielzeugkauf achten die Deutschen nicht aufs Geld», freut sich der Bundesverband des Spielwaren- Einzelhandels (BVS). Zu den Megatrends gehören Bewegungsspielzeuge. «Heute wächst kein Kind mehr ohne Laufräder auf.» Aber auch Lernspielzeug wie Entdeckerwürfel oder Knisterbücher sind gefragt. Und Baby-Plüsch gehe immer. Auf der «Kind+Jugend» wird der Schmusehund «Bo» angeboten, geschaffen nach dem berühmten Vierbeiner der amerikanischen Präsidentenfamilie Obama.
Damit Kinder auch mit drei Jahren schon ahnen, wie viel Uhr es ist, hat ein niederländischer Hersteller sich runde, bunte Wecker ausgedacht, in denen jede Stunde ein kleines Flugzeug oder ein Vogel seine Runden dreht. «Gutzibag löst das Schnullerproblem» verspricht ein Anbieter aus Hürth bei Köln: Damit der Schnuller nicht ständig in den Dreck fällt, wird er mit einem Band an ein Täschchen gekettet, das dem Nachwuchs an der Kleidung befestigt wird.
Jedes Baby bringt der Branche Umsatz, aber Hersteller und Handel haben auch schon die werdenden Mütter im Blick. So verspricht ein britischer Anbieter mit einem digitalen Geburtshilfe-Gerät und Sensoren etwa an Rücken oder Nacken «optimale Schmerzlinderung während der Geburt und darüber hinaus». Muttermilch kann frau künftig direkt in einen Becher pumpen, der sich für Transport, zum Kühlen oder Einfrieren gleichermaßen eignet. Und damit die junge Familie nachts durchschlafen kann, wirbt eine Bielefelder Firma mit dem «Traumschwinger»: In einer Mischung zwischen Babywiege und Hängematte wird der kleine Schreihals in kreis- oder spiralförmigen Bewegungen beruhigt - und «Schreianfälle, Unruhe oder Schlafprobleme - auch der Eltern - nehmen ab».
Weitere Informationen: www.kindundjugend.de