Zeitgeschichtliches Forum Leipzig Zeitgeschichtliches Forum Leipzig: Gulag-Ausstellung zeigt Terror der Straflager

Leipzig/DPA. - Eine neue Ausstellung im Zeitgeschichtlichen Forum Leipzig erinnert an den Terror in sowjetischen Straf- und Zwangsarbeiterlager im 20. Jahrhundert. „Gulag. Spuren und Zeugnisse“ zeige bis zum 29. Juni Dokumente und originale Relikte aus der Geschichte der Lager, teilte das Museum am Dienstag mit.
Mehr als 200 Straf- und Zwangsarbeitslager umfasste der sowjetische Gulag Anfang der 1950er Jahre.
Opfer stehen im Fokus der Ausstellung
Im Mittelpunkt der Ausstellung stünden die Erfahrungen der Opfer. „Im Gulag wurden täglich Menschen erniedrigt. Wir müssen heute daran glauben, dass die Menschen Lehren aus der Vergangenheit ziehen können„, sagte Arseni Roginski, Vorsitzender der Menschenrechtsorganisation „Memorial“ Moskau und ehemaliger Gulag-Häftling.
Der Gulag sei keine weit entfernte Geschichte.
20 Millionen Menschen im Gulag
Die Exponate der Ausstellung zeugen vom Leben und Sterben der deportierten Menschen in den Lagern. Bilder, Kleidung, Briefe und Tagebüchereinträge erinnern an die menschenunwürdigen Bedingungen. Die Forschung geht heute davon aus, dass insgesamt 20 Millionen Menschen in den Gulag deportiert wurden, von denen rund zwei Millionen ums Leben kamen.
„Auch die Internierungslager in der DDR waren meiner Meinung nach Teil des Gulags“, sagte Professor Rainer Eckert, Leiter des Zeitgeschichtlichen Forums. Bemühungen, an die Geschichte der Lager zu erinnern und die Opfer zu würdigen, seien vom russischen Staat immer wieder behindert wurden. Die Ausstellung wurde von der Gesellschaft „Memorial“ Moskau, der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora in Kooperation mit der Stiftung Schloss Neuhardenberg realisiert.



