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Women in Jazz Women in Jazz: Lisa Simone eröffnet Festival in Halle

Von Franziska Olschewski 23.04.2017, 12:42
Lisa Simon begeisterte das Publikum in Halle.
Lisa Simon begeisterte das Publikum in Halle. Lutz Winkler

"Meine Welt“ - unter diesem Titel eröffnete die US-amerikanische Sängerin Lisa Simone am Samstag in der halleschen Händelhalle das Festival „Women in Jazz“. In diesem Jahr feiert das Musikfest bereits seine zwölfte Auflage. Künstlerinnen aus Asien, Amerika und Afrika werden dabei auftreten.

Lisa Simone bei Women in Jazz in Halle: Später Karrierebeginn

Die Tochter der Jazz-Legende Nina Simone, die 1933 geboren wurde und im Jahr 2003 gestorben ist, begann  ihre Solokarriere erst im Alter von 52 Jahren. Lange hat sie gezögert, aus dem Schatten ihrer „Übermutter“ hinaus in das Scheinwerferlicht zu treten. Im Konzert präsentierte Lisa Simone nun Lieder ihres zweiten Solo-Albums „My World“, mit dem sie sich zum großen, musikalischen Erbe ihrer Mutter  bekennt und es bewahren will. 

Der Andrang zum Konzert war groß, wegen ein paar Unstimmigkeiten bei der Platzvergabe begann die Show dann mit einer kleinen Verspätung. Aber das war schnell vergessen, ein fantastisches Konzerterlebnis sollte folgen. Lisa Simone gab sich im Programm mit Liedern ihrer Mutter sehr persönlich. „Wenn du wüsstest, wie sehr ich dich brauche“ ist eine Liebeserklärung von Nina Simone an ihre Tochter.

Überzeugend auch der Titel „Meine Welt“, der von der Hoffnung erzählt, dass irgendwann jeder ohne Angst und Schmerz im Alltag leben kann. Überhaupt nimmt die Sängerin mit ihrer Band den Zuhörer mit in ihre ganz eigene Welt. Improvisation der Instrumentalisten gepaart mit den Elementen der Jazz-Intonation im Gesang hält keinen mehr auf den Sitzplätzen.

Lisa Simone liefert bei der Eröffnung von Women in Jazz in Halle eine persönliche Färbung

Lisa Simone gibt ihrer Stimme durch Vibrato eine besonders persönliche Färbung, die in Erinnerung bleiben wird. Neben der musikalischen Interpretation hat der Abend auch das verdeutlicht, was zwischen den Zeilen steht und das Konzert zu einem ganz besonderen Erlebnis werden ließ: Das unvergleichliche Lebensgefühl des Jazz auszudrücken, dass neben großen Emotionen durch weich gespielte Töne und bezwingenden Rhythmus das Publikum  zum Klatschen, „Mitwippen“ und auch zum Tanzen einlud.  Ein überaus gelungener Festivalstart. (mz)