"Wolle" im MZ-Interview Wolfgang-Petry-Musical "Wahnsinn" kommt nach Ostdeutschland: "Wolle" Petry im Interview
„Weiß der Geier“, „Ganz oder gar nicht“ und natürlich „Wahnsinn“: Ohne die Hits von Wolfgang Petry (67) läuft auch heute keine Schlagerparty - selbst 20 Jahre nach dem Rückzug des Sängers von der Bühne. Die neue Musical-Show „Wahnsinn“ feiert die Hits und begleitet dabei vier Paare auf ihrer Gefühlsachterbahn. Wolfgang Petry war in die Entstehung des Stücks eingebunden - taucht aber nicht selbst darin auf. Bevor „Wahnsinn“ nun in drei Städten in Ostdeutschland zu erleben ist, hat Wolfgang Petry Fragen von MZ-Redakteurin Kornelia Noack beantwortet.
Herr Petry, als Sie sich „Wahnsinn“ das erste Mal angesehen haben - welches Gefühl überwog dabei? Freude, Stolz, vielleicht Sehnsucht zurück nach dem Bühnenleben?
Wolfgang Petry: Freude, Spaß, Stolz auf jeden Fall, ich fühlte mich einfach wohl und gut unterhalten. Wir haben gelacht und auch mal eine Träne verdrückt. Eine Sehnsucht nach der Bühne verspüre ich zurzeit nicht.
Hätten Sie gedacht, dass Ihre eigenen Songs so musical-tauglich und abendfüllend sind?
Nein, ganz am Anfang war ich sehr skeptisch, aber jetzt freue ich mich sagen zu können: Da haben alle Beteiligten einen fantastischen Job gemacht. Was auf die Bühne gebracht wird, ist klasse.
Inwieweit waren Sie bei der Auswahl der Songs und auch der Darsteller eingebunden?
Ich war von Anfang an eingebunden, zur Songauswahl und zu inhaltlichen Ideen konnte ich einiges beitragen. Wenn Sie einen Musiker fragen, ob alle für ihn wichtigen Titel berücksichtigt wurden, wird immer ein Nein kommen, aber auch die beste Show muss ja im zeitlichen Rahmen bleiben. Alles andere haben die Musicalprofis gemacht.
Können Sie eigentlich jeden Text noch mitsingen?
Ich würde sagen, 95 Prozent der Texte habe ich noch drauf. Es sind allerdings auch Titel im Musical, die ich lange nicht gesungen habe, da muss ich dann mal kurz überlegen.
Sie standen bei einer früheren Aufführung in Berlin auch kurz mit auf der Bühne. Haben Sie wieder Lust bekommen, zurückzukehren?
Ich bin momentan der Meinung, ich gehöre nicht mehr auf die Bühne. Der Spontanauftritt war eine Ausnahme bis auf weiteres.
Können Sie sich vorstellen, einmal eine Gastrolle in einer der Shows zu übernehmen?
Das konnte ich mir schon bei den ersten Proben gut vorstellen, noch gab es aber keine konkrete Idee. Und ich bin mir auch nicht sicher, ob ich es überhaupt kann.
Was erwartet die Besucher bei dem Gute-Laune-Musical in den Städten Erfurt, Chemnitz und Berlin?
Eine gefühlvolle Geschichte rund um Freundschaft und Liebe, die romantische Liebe, die leidenschaftliche, die stürmische und die Liebe zur Musik. Profis auf der Bühne mit fantastischen Stimmen und großem schauspielerischen Können, ein sehr fantasievolles Bühnenbild und jede Menge gute Musik.
Wie muss man sich heute das Leben von Wolfgang Petry vorstellen? Was treiben Sie?
Ich genieße das Leben und die Abwechslung zwischen Freizeit, Familie, Reisen und intensiver Arbeit. Im Moment arbeiten wir sehr intensiv an neuen Titeln, sowohl in englischer Sprache für Pete Wolf als auch neue deutschsprachige Titel, ich bin gespannt, was daraus noch wird.
Was vermissen Sie am meisten aus den Zeiten Ihres großen Erfolgs, als Sie in Deutschland Stadien gefüllt haben?
Ich vermisse manchmal die Zusammentreffen und Gespräche mit meinen Leuten - vor, während und nach den Konzerten, als wir immer über Gott und die Welt gesprochen haben.
Fehlt Ihnen das Musiker-Leben mit großen Live-Konzerten seit Ihrem Rückzug von der Bühne?
Nein, ich habe mich ganz bewusst dazu entschieden, mich von der Bühne zu verabschieden, und ich finde es auch richtig so. Zum Glück kann und darf ich weiter Musik machen, ich arbeite mit tollen Leuten zusammen und das macht sehr zufrieden.
››Termine für die Musical-Show „Wahnsinn“ gibt es am 26./27. Februar in der Messehalle Erfurt, 1.-3. März in der Stadthalle Chemnitz, 2.-27. Januar am Potsdamer Platz Berlin; Karten dafür hier unter www.eventim.de.
