Was ist los bei Suhrkamp? Was ist los bei Suhrkamp?: Warum Uwe Tellkamps neuer Roman vielleicht nicht erscheint

Berlin - Sein DDR-Vorwende-Roman „Der Turm“ (2008) war grandios. Darin beschrieb Uwe Tellkamp (51) den Untergang des kleinen Landes mit allen seinen qualvollen Sterbeschmerzen. Selten hat ein Roman so viel emotionale Tiefe bei der Schilderung von Ostdeutschen aufgebracht. Der Autor beschrieb das aus der Perspektive des Bildungsbürgertums in Dresden, das auf dem Weißen Hirsch in sanierungsbedürftigen Villen ausharrt und ihre Nischenkultur pflegt. Schon damals kündigte er an, dass es eine Fortsetzung vom „Turm“ geben würde, das umfangreiche Manuskript liegt seinem Verlag Suhrkamp in Berlin vor. Die Veröffentlichung war für das Frühjahr 2020 geplant. Jetzt heißt es, der Roman müsse noch redigiert werden. Unternehmenssprecherin Tanja Postpischil erklärt das mit „programmplanerischen Gründen“, lässt aber auch durchblicken, dass der Roman in seiner jetzigen Fassung bei Suhrkamp umstritten sei.