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Waldschlößchenbrücke Waldschlößchenbrücke: Architekt verteidigt seinen umstrittenen Entwurf

15.08.2007, 07:27
Eine Besucherin blickt am Montag (13.08.07) von der Aussichtsplattform der Dresdner Frauenkirche auf die Dresdner Altstadt und das Elbtal. (Foto: ddp)
Eine Besucherin blickt am Montag (13.08.07) von der Aussichtsplattform der Dresdner Frauenkirche auf die Dresdner Altstadt und das Elbtal. (Foto: ddp) ddp

Berlin/Dresden/ddp. - Es handle sich um eine«schlichte, elegante Konstruktion», sagte er der Nachrichtenagenturddp in Berlin. Er würde sie «auch heute noch genauso gestalten».Ripke hatte mit seinen drei Partnern des Ingenieur- undArchitekturbüros ESKR 1997 den Wettbewerb der Stadt gewonnen.

Den Vorwurf, seine Brücke wirke zu wuchtig, kann Ripke nichtnachvollziehen. Wie filigran ein Entwurf wirke, sei eine Frage derPerspektive. Aus großer Nähe wirkten auch die Alternativentwürfewuchtig, sagte Ripke.

Der Stadtrat hatte Anfang Juni die Alternativstudie desStuttgarter Ingenieurbüros Schlaich Bergermann und Partnerausgewählt. Damit wollte Dresden die Aberkennung des Welterbetitelsverhindern. Die Stadt sah sich jedoch durch mehrere Niederlagen vorGericht gezwungen, beim Brückenbau den Entwurf von Ripke zuverwirklichen.

Die Alternativstudie sei noch nicht ausgearbeitet. «Da vergleichtman Äpfel mit Birnen», kritisierte Ripke. Zudem habe die Stadt beider Ausschreibung für die Alternativstudien ihre Vorgaben gegenüber1997 gelockert, unter anderem beim Lichtraumprofil für dieSchifffahrt. Er sei indes überzeugt, dass auch ein neuer Entwurf denVerlust des Welterbetitels nicht vermeiden könne. «Es ist eine sehremotionale Diskussion geworden», sagte Ripke.

ESKR habe mit einer Bogenbrücke einen Übergang von denBogenbrücken der Altstadt zur Stahlkonstruktion des Blauen Wundersherstellen wollen. «Das ist ein nach wie vor stimmiges Konzept»,betonte Ripke. Die ESKR-Konstruktion von 1997 sei nach der Flut von2002 durch breitere Stützen verstärkt worden. Dem Hochwasserproblemmüssten sich auch die Ingenieure von Alternativentwürfen stellen.

Die geplante Waldschlößchenbrücke ist seit Jahren umstritten. Voreiner Woche war der Baubeginn vom Verwaltungsgericht Dresden wegennaturrechtlicher Fragen vorläufig gestoppt worden.