Vorschau auf Luzern-"Tatort" Vorschau auf Luzern-"Tatort": Die Schweizer und ihr Steuergeheimnis

Luzern - Eine besonders verlässliche Informationsquelle scheint dieser Thomas Behrens (Alexander Beyer) nicht zu sein, wie er völlig aufgelöst im Verhörzimmer der Luzerner Polizei sitzt. Er werde verfolgt, sein Leben sei bedroht, weil er brisante Kontodaten von seinem Arbeitgeber, einer namhaften Privatbank, gestohlen habe.
Da ist die erste halbe Stunde des neuen Schweizer Krimis schon vorbei. Vorher war er mit irrem Blick durch die Straßen der Stadt gehetzt. Und auch in den Tod seiner Geliebten, die zu Beginn blutüberströmt aufgefunden wurde, scheint er verwickelt. Reto Flückiger (Stefan Gubser) beginnt dennoch, dem nur scheinbar Irren zu glauben. Denn auch Behrens Frau fühlt sich bedroht und hat die Polizei alarmiert. Ein Jeep folgt ihr und ihrer Tochter. Doch dann wird Behrens tot in seinem Zimmer in der Psychiatrie aufgefunden. Alles sieht nach Selbstmord aus. Oder steckt doch mehr dahinter?
Was zu Beginn nach einer klassischen Beziehungstat aussah, weitet sich schnell aus zu einem Komplott rund um Steuerhinterziehung und das viel diskutierte Schweizer Bankgeheimnis.
Drehbuchautor Martin Maurer und Regisseur Tobias Ineichen haben mit "Verfolgt" einen Krimi geschaffen, der diesen Namen verdient. Die Menschen, die Kameraführung, alle sind gehetzt. Und auch die Musik von Fabian Römer trägt ihren Teil dazu bei. Es werden vielleicht ein paar Klischees über das Verhältnis von Deutschen und Schweizern zu viel verbraten. Und auch das Ermittler-Paar Flückiger und Liz Ritschard (Delia Mayer) bleibt immer noch etwas blass. Aber das Erzähltempo ist hoch und der Schluss ist erfreulich unbefriedigend. (amb)