Völkerkundemuseum Völkerkundemuseum: Andrang im renovierten Grassimuseum in Leipzig

Leipzig/dpa. - Das Museum für Völkerkunde Leipzigwar am Vorabend als erste Sammlung in das für 40 Millionen Euroumgebaute und eingerichtete Haus eingezogen. Das Grassi zählt zu den20 national bedeutsamen Kultureinrichtungen in den neuenBundesländern.
«Wenn es so weitergeht, werden es heute Abend mindestens 5000Gäste sein. Die meisten sind begeistert», sagte Uhlemann. Erstmalshatten die Besucher auch die Chance, einen Blick in die künftigenRäume des Musikinstrumentenmuseums der Universität Leipzig und desMuseums für Kunsthandwerk zu werfen, die bis 2007 in den weitläufigenKomplex im Art-Déco-Stil ziehen sollen.
Fanfarenklänge hatten am Vorabend den offiziellen Wiedereinzug vonKunst und Kultur ins Grassi verkündet. «Ein einzigartigerMuseumskomplex öffnet mit einer einzigartigen Ausstellung, die denBesuchern das Tor zu fernen Ländern, Kulturen und ihren Menschenaufstößt», teilte Kunstministerin Barbara Ludwig (SPD) mit. Im erstenTeil der später einmal 4200 Quadratmeter messenden Dauerausstellunglernen die Besucher Südostasien, Thailand, Myanmar (Birma) undSüdasien mit Indien und Sri Lanka kennen. Zugegen war auch derindonesische Botschafter Makmur Widodo mit einer Delegation.
Die Voraussetzungen für den Erfolg des «neuen» Grassi sind nachden Worten von Ludwig dank einer Ausstellung auf neuestemwissenschaftlichem Stand, einem grandiosen Gebäude und modernerDepots hervorragend. «Das alles konnte nur gelingen, weil viele mitgeholfen haben; weil Bund, Land und Stadt hier gemeinsam ein gutesBeispiel an Kulturföderalismus geben», erklärte sie. In derSonderschau «death of the curator» zeigt der nigerianische KünstlerEmmanuel Eni eine großräumige Installation aus Skulpturen, Gemäldenund Zeichnungen.
Das Grassi - Namenspate stand der Leipziger Kunstförderer FranzDominic Grassi (1801-1880) - wurde zwischen 1925 und 1929 erbaut undzählt wegen seiner architektonischen Bedeutung zum so genanntenBlaubuch des Bundes. Im Zweiten Weltkrieg wurde das Haus starkzerstört und danach nur provisorisch wieder aufgebaut. Große Teiledes Museums wurden zu DDR-Zeiten zweckentfremdet. Im Jahr 2000beschlossen der Freistaat Sachsen und die Stadt Leipzig das Hausdenkmalgerecht umzubauen und zu modernisieren. Die VölkerkundemuseenLeipzig, Dresden und Herrnhut waren 2004 zu den StaatlichenEthnografischen Sammlungen Sachsen fusioniert.