USA USA: Rock-Walhalla nahm Prince, Seger, Harrison und Browne auf

New York/dpa. - Bei einer Riesenparty im vornehmen New Yorker Hotel Waldorf Astoria sind in der Nacht zum Dienstag der Popstar Prince, der Rocker Bob Seger und der Sänger und Songschreiber Jackson Browne in Amerikas Rock-Walhalla aufgenommen worden. Posthum wurde die Ehre George Harrison zuteil, der längst mit den Beatles in der Ruhmeshalle des Rock'n'Roll vertreten ist.
Diesmal wurde der im November 2001 an Lungenkrebs gestorbene Ex-Beatle für seine Solo-Karriere gewürdigt, zu deren Höhepunkten der Hit «My Sweet Lord» gehörte. Die handverlesenen Gäste aus der Rock- und Pop-Szene, von denen so manche auf die in New Yorks vornehmsten Hotel erbetene Smoking-Kleiderordnung pfiffen, feierten auch die Bands ZZ Top, Traffic und The Dells. Sie wurden ebenfalls in die Rock'n'Roll-Hall-of-Fame eingetragen, die im langweiligen Cleveland (US-Bundesstaat Ohio) steht, ihre jährlichen Aufnahme-Partys jedoch in New York feiert.
Bruce Springsteen, Tom Petty und Alicia Keys gehörten zu den Stars, die ihre ausgezeichneten Kollegen auf der Bühne ehrten. In der US-Musikszene wird eine Aufnahme in die Rock'n'Roll-Hall-of-Fame, die erst nach vielen Jahren erfolgreichen Schaffens möglich ist, seit langem höher bewertet als ein Grammy.
Anders als die Show zur Vergabe der Grammys wird die Aufnahmeparty der Hall of Fame nie live im Fernsehen übertragen. Ohne Live-Kameras war auch diesmal die Stimmung erheblich ausgelassener. Ausschnitte werden demnächst beim Musiksender MTV zu sehen sein.
Prince, der bei der Party von den Rappern Outkast und von Alicia Keys eingeführt wurde, galt lange als der große Rebell der US- Popmusik. Er wurde mit Hits wie «Kiss» und «Little Red Corvette» weltberühmt. Bob Seger bejubelten die Gäste unter anderem für seinen Hit «Like A Rock». «Es ist toll, dass ich nun meinen Fans nicht mehr erklären muss, warum ich noch nicht in die Rock'n'Roll-Hall-of-Fame aufgenommen wurde», sagte Seger.
Jackson Browne war vor allem als Co-Autor des Eagles-Welthits «Take It Easy» bekannt geworden. Er schrieb und sang aber auch Hits wie «The Pretender» und «Running On Empty». Zur Ehrung von George Harrison waren Tom Petty und Jeff Lynne erschienen. Sie hatten mit Harrison in der Nach-Beatle-Ära in der Band Traveling Wilburys gespielt. Als Solisten wurden von den Beatles bereits Paul McCartney und John Lennon in die Rock-Walhalla aufgenommen. Ringo Starr, der mit den Beatles schon eingetragen ist, wartet noch auf seine Solo- Ehrung.
Die Band Traffic - bekannt vor allem durch den Organisten Steve Winwood - hatte mit teils an Kirchenchöre erinnernde Jazzrock-Stücke wie «Low Spark Of High Heeled Boys» und «Glad» Erfolg. Zu den großen Hits der Vokalgruppe The Dells gehörte 1955 «Oh What A Night». Die texanischen Bluesrocker ZZ Top wurden einst für Songs wie «Legs» und «Sharp Dressed Man» gefeiert.