USA USA: Picasso-Gemälde wird nicht versteigert

New York/dpa. - Zur Begründung verwiesen sie auf die drohende Klage einerdeutsch-schwedischen Erbengemeinschaft zur Klärung der Besitzrechte. Das Porträt hätte am Abend für 40 bis 60 Millionen Dollar (rund 32bis 47 Millionen Euro) unter den Hammer kommen sollen. DieErbengemeinschaft bezweifelt, dass das Bild während der NS-Zeitrechtmäßig verkauft wurde.
Die in London ansässige Lloyd-Webber-Stiftung, der das Porträtheute gehört, erklärte gemeinsam mit Christie's, man ziehe dasGemälde «mit großem Bedauern» zurück. Christie's Amerika-PräsidentMarc Porter sagte, er sei sicher, dass das Verfahren keinen Erfolghaben werde. Dennoch habe der Kläger eine «Wolke des Zweifels» überdas Bild gelegt.
Das Porträt, das Picasso 1903 von seinem Freund Angel Fernandez deSoto gemalt hatte, gehörte ursprünglich dem jüdischen Bankier Paulvon Mendelssohn-Bartholdy. Laut Christie's soll es am 31. August 1935in den Besitz eines Kunsthändlers übergegangen und dann nach New Yorkweiterveräußert worden sein. Vor elf Jahren hatte der britischeMusicalkomponist Lloyd Webber es für 26,5 Millionen Dollar bei einerAuktion erworben. Der Erlös der jetzigen Versteigerung sollte überseine Stiftung wohltätigen Zwecken zugute kommen.
Umstritten war auch die ebenfalls für den Abend geplanteVersteigerung der «Berliner Straßenszene» (1913) von Ernst LudwigKirchner. Die Stadt Berlin hatte das Gemälde, das als ein Hauptwerkdes deutschen Expressionismus gilt, den Erben einer jüdischenKunstsammlerfamilie zurückgegeben, die es jetzt zu einem Schätzpreisvon umgerechnet 14 bis 19,5 Millionen Euro anboten.