USA USA: Oscar-Gewinner Sydney Pollack ist tot
Los Angeles/dpa. - Der amerikanische Star-Regisseur, Schauspielerund Produzent Sydney Pollack ist tot. Wie die «Los Angeles Times» inihrer Internetausgabe unter Berufung auf den Sprecher und FreundPollacks, Leslee Dart, berichtete, starb der Oscar-Gewinner am Montagin seinem Haus in Los Angeles (US-Bundesstaat Kalifornien) an einemKrebsleiden. Er wurde 73 Jahre alt.
Pollack, der seine Karriere in den 50er Jahren zunächst alsSchauspieler begann, drehte 20 Filme, darunter Erfolge wie «Tootsie»mit Dustin Hoffman und Jessica Lange, «Der elektrische Reiter»(Robert Redford, Jane Fonda) oder «Die Firma» mit Tom Cruise und GeneHackman. Für «Jenseits von Afrika» mit Robert Redford, Meryl Streepund Klaus Maria Brandauer in den Hauptrollen erhielt er als besterRegisseur 1985 den Oscar. Insgesamt wurde der Film mit sieben Oscarsausgezeichnet.
Erste Regiererfahrungen sammelte Pollack in der 60er Jahren beimFernsehen. Daneben inszenierte er auch Theaterstücke. SeinSpielfilmdebüt gab er 1965 mit «Stimme am Telefon» mit Sidney Poitierund Anne Bancroft. Seit den frühen 70er Jahren war er auch alsProduzent erfolgreich.
Pollack galt als Lieblingsregisseur der Hollywoodstars: Siebenmalstand allein Robert Redford für ihn vor der Kamera. Des weiteren auchBurt Lancaster, Natalie Wood, Robert Mitchum, Al Pacino, HarrisonFord, Nicole Kidman und Brabara Streisand.
«Stars sind wie Vollblüter», sagte Pollack Anfang der 80er Jahreder «New York Times». «Es ist ein bisschen gefährlicher mit ihnen.Sie sind reizbarer. Du musst vorsichtig sein, weil du abgeworfenwerden kannst. Aber wenn sie machen, was sie am besten können - wasauch immer das ist, was sie zum Star macht - ist es wirklichspannend.»
Schon als Fernsehregisseur wurde Pollack mit einem Emmy Awardgeehrt. Für «Nur Pferden gibt man den Gnadenschuss» (1970) und«Tootsie» (1983) wurde er für den Oscar nominiert. 2002 erhielt erbeim internationalen Filmfestival in Locarno den Ehren-Leoparden fürsein Lebenswerk. Vor der Kamera stand Pollack selbst zuletzt in demerst vor wenigen Wochen gestarteten Streifen «Verliebt in die Braut»von Paul Weiland.
Pollack, der im Juli 1934 als Sohn russischer Einwanderer inLafayette (US-Bundesstaat Indiana) geboren wurde, war seit 1958 mitder Schauspielerin Claire Griswold verheiratet, mit der er dreiKinder hatte. Sei ältester Sohn kam 1993 in Kalifornien bei einemFlugzeugabsturz ums Leben. Pollack hinterlässt auch sechsEnkelkinder.
