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U2: 20 Jahre »The Joshua Tree»

09.01.2008, 15:13

London/dpa. - Alben für die Ewigkeit: Nach dem Pop-Klassiker «Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band» der Beatles und Michael Jacksons «Thriller» belegt «The Joshua Tree» (1987) von U2 Platz drei der besten Alben aller Zeiten.

Das fanden jedenfalls mehr als 200 000 Hörer der BBC, die im August 2006 über die «Ewigen Top Ten» abstimmten. Gewählt werden durften allerdings nur Platten, die es in den britischen Charts auf Platz eins geschafft hatten.

Mittlerweile über 20 Millionen Mal verkauft, katapultierte der hymnische Breitwandrock von «The Joshua Tree» U2 in die gleiche Liga wie die Rolling Stones, The Who, Led Zeppelin oder Bruce Springsteen. Ihr drittes Album brachte die Band «ins Pantheon, das nur wenige Bands ihrer Generation jemals erreichten und in dem keine Band ihrer Generation blieb», schreibt Bill Flanagan im 56-seitigen Booklet eines zum 20-jährigen Jubiläum des Albums erschienen Box-Sets, das keine Wünsche offenlässt.

Neben dem runderneuerten Original-Album, gibt es eine zweite CD mit B-Seiten und Raritäten. Ergänzt wird die exquisit verpackte Edition durch unveröffentlichte Fotografien von Anton Corbijn und einer Live-DVD, die Bono als irischen Hippie-Torero mit seiner Gaukler-Truppe bei einem Konzert im Hippodrome de Vincennes in Paris zeigt. Erhebend der Moment, als Bono schließlich den Knoten löst und sein Haar bei «Sunday Bloody Sunday» plötzlich offen trägt. 20 Jahre ist das jetzt schon her. Die Jubiläums-Ausgabe gibt es auch in abgespeckteren Versionen.

«The Two Americas» oder «The Desert Songs» waren mögliche Titel für das epochale Meisterwerk gewesen, mit dem die Weltverbesserer das politische und soziale Manifest ihres «messianischen Rock'n'Roll-Idealismus» («Rock-Lexikon») vorlegten. Ein Album von geradezu biblischer Wucht, das schließlich mit «The Joshua Tree» den perfekten Titel verpasst bekam.

«Schuld» daran hatte der berühmte Rock-Fotograf Anton Corbijn, der den Joshua Tree, der auch als Josuabaum oder Josua-Palmlilie bekannt ist, in der kalifornischen Wüste ins Gespräch brachte. Der Baum, vor dem die Band fotografiert wurde - wenn auch nicht für das Cover - , starb im Jahr 2000, aber die Location ist noch immer Pilgerstätte für alle U2-Jünger.

Geblieben sind auch Songs wie «Where The Streets Have No Name», «I Still Haven't Found What I'm Looking For» oder «With Or Without You», die »The Joshua Tree» zum einem zeitlosen Klassiker machen, der beinahe monolithisch aus den 80er Jahren herausragt.

www.u2.com

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