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"Zarah" und "Das Pubertier" im Herbst im ZDF

24.07.2017, 08:15
Die Schauspieler Chiara Schoras, Mia Kasalo und Pasquale Aleardi beim Drehstart der neuen ZDF-Serie "Das Pubertier". Foto: Britta Krehl/ZDF
Die Schauspieler Chiara Schoras, Mia Kasalo und Pasquale Aleardi beim Drehstart der neuen ZDF-Serie "Das Pubertier". Foto: Britta Krehl/ZDF ZDF

Mainz - Egal ob Spielfilm oder Show, am Donnerstagabend sind die ZDF-Zuschauer zur besten Sendezeit eineinhalb Stunden Unterhaltung gewohnt. Ab 7. September wird das etwas anders, dann starten am gleichen Abend zwei Serien, deren Folgen jeweils 45 Minuten lang sind.

Unterhaltend sollen sie auch sein - mit sehr unterschiedlichen Themen: Um 20.15 Uhr startet „Das Pubertier” nach der Vorlage von Jan Weilers gleichnamigem Bestseller. Um 21 Uhr schließt sich dann „Zarah” an, eine Serie über Journalisten in den 70er Jahren.

Für „Das Pubertier” haben haben David Ungureit (als sogenannter Head-Autor), Alexandra Maxeiner und Marc Terjung das Drehbuch geschrieben. Es geht um Jan (Pasquale Aleardi), seine Frau Sara (Chiara Schoras) und Tochter Carla (Mia Kasalo), die von einem Tag auf den anderen von einem freundlichen, entzückenden Mädchen zu einer 13-jährigen Pubertierenden mutiert, die sich durch Rumzicken, Empfindlichkeiten, Launen und eine prinzipielle Abwehrhaltung gegen elterliche Ratschläge auszeichnet. Papa Jan ist schockiert und leidet unter den urplötzlichen Veränderungen im familiären Rollengefüge - immer in der Hoffnung, dass doch noch alles gut werden kann.

„Zarah” spielt in der ersten Hälfte der 70er Jahre, dem „Goldenen Zeitalter des Printjournalismus”. Das Buch haben Eva und Volker A. Zahn geschrieben, Regie führt Richard Huber. Frauenrechtlerin Zarah Wolf (Claudia Eisinger), selbstbewusst, schlagfertig, bisexuell, lässt sich von Verleger Frederik Olsen (Uwe Preuss) überreden, Redakteurin bei seinem (fiktiven) Magazin „Relevant” zu werden.

Dort legt Zarah sich regelmäßig mit Chefredakteur Hans-Peter Kerckow (Torben Liebrecht) an. Etwa, wenn sie seine Titelgeschichten unerträglich sexistisch findet. Folge eins ist ebenfalls am 7. September zu sehen, gleich nach „Das Pubertier” um 21 Uhr.

Von beiden Serien gibt es zunächst nur sechs Folgen - das ist nicht ungewöhnlich, aber auch nicht üppig. Je nach Erfolg beim Zuschauer ist ein Nachschlag durchaus denkbar: „Im Prinzip sind beide darauf angelegt weitererzählt werden zu können. Es sind keine in sich abgeschlossenen Miniserien”, sagte die für beide Serien verantwortliche ZDF-Hauptredaktionsleiterin, Heike Hempel.

Der Stellenwert der Serie ist in der jüngeren Vergangenheit nicht nur bei Streamingdiensten wie Maxdome und Netflix immer größer geworden - und mancher spricht inzwischen von der Serie als dem Roman unserer Zeit. „Gemeint ist, dass man in der Serie epischer erzählen kann. Es gibt die Möglichkeit, Figuren über einen langen Zeitraum zu verfolgen und sie mit mehr Ambivalenzen darzustellen. Die Hauptfigur muss kein Problem-Schnelllöser sein”, erklärte Hempel.

Die Ansprüche an die Qualität seien angesichts der großen Konkurrenz eindeutig gewachsen. „In der Regel haben wir eine höhere Erzähldichte, ein höheres Tempo. Wir erzählen wendungsreicher, überraschender und sind hoffentlich näher an den Figuren. Und wir gucken nicht von oben auf die Zeit”, sagte Hempel.

Beide neuen Serien haben in der Mediathek Premiere. „Beim "Pubertier" werden wir zwei Wochen vor Serienstart bereits drei Folgen in die Mediathek einstellen”, sagte Hempel. Die weiteren sollen dann nach der Ausstrahlung von Folge eins abrufbar sein. Bei „Zarah” kommt die erste Folge ebenfalls zwei Wochen vor Ausstrahlung bereits in die Mediathek.

Dass Serien dort starten, bevor sie ins lineare Fernsehen kommen, etabliert sich immer mehr. „Die Mediathek ist über den Relaunch noch einmal stärker geworden und ist zukünftig auch als eigenständiger Kanal zu sehen”, kündigte Hempel an: „Eines Tages werden wir auch eigene Inhalte für die Mediathek produzieren.” (dpa)