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"Wer wird Millionär?" "Wer wird Millionär?": Mutige Rentnerin zockt sich zur Millionenfrage

Von Timo Schillinger 19.06.2017, 14:02
Kandidatin Jutta Tegeler-Mehl
Kandidatin Jutta Tegeler-Mehl Frank W. Hempel

Köln - Was für ein bitterer Absturz. Studentin Veronika Schulz erwischte bei der Fortsetzung ihrer Fragerunde keinen so guten Tag: Bis zur 2.000-Euro-Frage hatte die 26-Jährige zwar noch keine Schwierigkeiten mit den Fragen, antwortete zügig und richtig.

Dann aber geriet Schulz das erste Mal ins Straucheln, als Günther Jauch wissen wollte: „Woher sind einem die beiden Abkürzungen „n.V.“ und „n.E.“ besonders geläufig? A: Kochrezepte, B: Fußballergebnisse, C: Telefonrechnungen, D: Reisekataloge.“ Die Studentin hatte eine Vermutung, entschied sich für den 50:50-Joker und stand dann vor dem Problem, dass ihre Annahme nicht mehr unter den verbliebenen Antworten zu finden war.

Das Publikum musste helfen. Glück gehabt: 99 Prozent der Zuschauer im Studio entschieden sich für die richtige Antwort B: Fußballergebnisse. „Mein Mann bringt mich echt um, wenn ich nach Hause komme", kommentierte Schulz die Situation.

Wenig später geriet die Studentin dann aber endgültig an ihre Grenzen. Die 8.000-Euro-Frage lautete: Beim Internet-Trend „Life-Hacks“ handelt es sich um...? A: praktische Alltagstipps, B: Spendesammlung, C: heimliche Nacktaufnahmen, D: Computer-Manipulationen. Schulz wählte Antwort B, weil es bei vielen Internet-Trends um Spenden gehe - und fällt damit zurück auf 500 Euro. Die Kandidatin nahm es gelassen: „Ich bin Studentin, ich brauche das Geld.“

Entgegen jeder Vernunftregel

Rentnerin Jutta Tegeler-Mehl ist dagegen nur noch einen Schritt von der Million entfernt. 500.000 Euro sind ihr schon sicher. Wobei: Sicher?

Die 60-jährige aus Eltville am Rhein ignorierte so ziemlich jede Vernunftregel. Bei der 32.000-Euro-Frage setzte sie alles auf eine Karte – und zockte. Auf die Frage „Welche Pflanzen zählen zur selben Familie und sind für manchen Hobbygärtner zum Verwechseln ähnlich? A: Hibiskus & Krokus B: Hortensie & Azalee C: Eibe & Ulme D: Lavendel & Rosmarin“ antwortete Tegeler-Mehl nach langem Zögern D). Sicher sei sie sich aber nicht.

„Ziemlich mutig, wenn man auf 500 Euro runterfallen kann“, bemerkte Günther Jauch. Doch der Konter entwaffnete den Moderatoren: „Ich weiß, aber vorher hatte ich gar nichts.“ Damit hatte sie recht – und mit ihrer Antwort auch.

Nervenspiel bei der 500.000-Euro-Frage

Bei der 500.000-Euro-Frage trieb sie ihr Nervenspiel auf die Spitze. Sie hatte noch zwei Joker übrig – und erneut keine Idee. „Wer muss beim Urlaub im Schwarzwald grundsätzlich die sogenannte Zwei-Meter-Regel beachten? A: Mountainbiker, B: Hundebesitzer, C: Wohnmobilfahrer, D: Nichtschwimmer?“, wollte Jauch wissen. Der 50:50-Joker schloss B und C aus. Der Telefonjoker, ihr Sohn, konnte nur spekulieren.

Einen Mini wolle sie sich von dem Gewinn kaufen. Ihr Mann brauche dringend einen neuen Traktor. Und für ihre Nichte wolle sie eine teure Delfin-Therapie in Amerika finanzieren. Doch das alles hing nun am seidenen Faden. Denn anstatt aufzuhören, entschied sich die Rentnerin für A. „Aber wenn's gar nichts wird, werde ich erschlagen zuhause.“

Sie wird nicht erschlagen. Die Antwort war richtig. Zur Millionen-Frage kam es dann aber doch nicht. Die Schluss-Sirene machte dem Nervenspiel vorerst ein Ende. Am 28. November wird sich zeigen, ob sich Jutta Tegeler-Mehl auch die Million erzockt. (tis, beq)