"Polizeiruf"-Vorschau "Polizeiruf"-Vorschau: "In Flammen" ist ein Krimi mit enormer Wucht

Eben noch hielt die rechtspopulistische Politikerin Sylvia Schulte (Katrin Bühring), die für das Amt der Oberbürgermeisterin von Rostock kandidiert, eine flammende Wahlkampfrede, in der nächsten Szene kniet sie weinend und gefesselt auf einem Acker, wird mit Flüssigkeit übergossen und bei lebendigem Leibe verbrannt. Wer einen solchen Hass empfinde, müsse einen persönlichen Bezug zum Opfer haben, ist sich Katrin König (Anneke Kim Sarnau) im neuen „Polizeiruf 110“ sicher.
Dennoch ermitteln Alexander Bukow (Charly Hübner) und sie in alle Richtungen. Da ist zum einen Schultes Exmann, der als völkischer Siedler mit seiner neuen Frau auf einem Bio-Bauernhof lebt, ihr aber immer noch nachtrauert. Auch ihr parteiinterner Rivale Roland Herlau (Michael Wittenborn) hat etwas zu verbergen. Und welches Verhältnis hatte sie zu ihrem Referenten Karim Lebaneh (Atheer Adel), einem ehemaligen syrischen Flüchtling?
Krimi mit enormer Wucht
Drehbuchautor Florian Oeller verheddert sich zwar zwischenzeitlich etwas in den vielen Handlungssträngen, weil ständig neue Figuren auftauchen. Dennoch hat er einen Krimi geschrieben, der eine enorme Wucht entwickelt und viele, auch schmerzhafte Fragen aufwirft. Sehenswert ist wie so oft beim „Polizeiruf“ aus Rostock das Zusammenspiel von Charly Hübner und Anneke Kim Sarnau. Die beiden Polizisten haben in „In Flammen“ (Regie: Lars-Gunnar Lotz) nicht nur mit den politisch heiklen Ermittlungen zu kämpfen, sondern auch mit der bevorstehenden Anhörung wegen des Disziplinarverfahrens gegen König.