"Polizeiruf 110 - Heimatliebe" "Polizeiruf 110 - Heimatliebe": Ein Krimi für aufgeweckte Zuschauer

Der Stall auf dem Bauernhof der Familie Sekula im polnischen Grenzgebiet brennt bis auf die Grundmauern ab, alle Tiere sterben. Für die aus Deutschland stammende Jenny Sekula (Anna König) ein Grund mehr, den Hof endlich zu verkaufen und in den Westen zu gehen. Doch ihr Mann Wojciech und sein Sohn aus erster Ehe wollen davon nichts wissen.
Kurze Zeit später wird der Bauer nachts brutal zusammengeschlagen. Er stirbt an den Verletzungen. Sein Sohn behauptet, die Angreifer hätten Deutsch gesprochen. Und dann wird noch ein abgeschnittener Finger gefunden, der niemandem zugeordnet werden kann.
Älterer Bruder gerät unter Verdacht
Für die beiden Kommissare Olga Lenski (Maria Simon) und Adam Raczek (Lucas Gregorowicz) beginnen schwierige Ermittlungen. Unter Verdacht gerät schnell der ältere Bruder des Toten, Andrzej Sekula (Marcin Pietowski), der vom Vater als Hofbesitzer enterbt wurde und sich der Polizei gegenüber äußerst ablehnend und gewaltbereit präsentiert.
Unklar ist in diesem Spiel auch die Rolle von Bürgermeister Roland von Seedow-Winterfeld (Hanns Zischler), den Olga Lenski noch von früher kennt.
Ermittlungen unter Reichsbürgern und Ultrarechten
Die beiden Ermittler werden auf deutscher Seite mit preußischen Reichsbürgern konfrontiert, die die Bundesrepublik nicht anerkennen und auf polnischer Seite begegnen ihnen ultrarechte Nationalisten, die die westlichen Nachbarn hassen. Und auch Lenski und Raczek geraten heftig aneinander.
„Heimatliebe“ (Buch und Regie: Christian Bach) heißt der neue „Polizeiruf 110“ passenderweise, denn diese reklamieren beide Seiten für sich. Das Land, um das hier bis zum Mord gestritten wird, setzt Kameramann Wolfgang Aichholzer ansprechend in Szene. Ansonsten ist dieser Film ein routinierter Krimi, der von den Zuschauern viel Aufmerksamkeit verlangt. Wer nicht aufpasst, verliert schnell den Anschluss.