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Papa und die Braut aus Kuba

14.04.2016, 22:01
Clemens (Walter Kreye) meint es ernst mit seiner Urlaubsbekanntschaft Esperanza (Isabelle Redfern). Foto: ARD Degeto/Barbara BauriedlPP
Clemens (Walter Kreye) meint es ernst mit seiner Urlaubsbekanntschaft Esperanza (Isabelle Redfern). Foto: ARD Degeto/Barbara BauriedlPP epa Scanpix Sweden

Berlin - Zum Siebzigsten wollen seine beiden Kinder ihrem Vater etwas Besonderes schenken und überraschen Firmenchef Clemens Filzhofer (Walter Kreye, «Der Alte») mit einem Kuba-Urlaub. «So eine Reise braucht doch kein Mensch», grantelt der penible Senior aus der bayerischen Kleinstadt.

Weit gefehlt: Als der verwitwete Patriarch aus den Tropen zurückkehrt, stellt er der verdutzten Sippe seine neue, deutlich jüngere Freundin Esperanza (Isabelle Redfern) vor. Und in einem Monat soll geheiratet werden. Die amüsante, aber sehr vorhersehbare Culture-Clash-Komödie «Papa und die Braut aus Kuba» läuft an diesem Freitag (20.15 Uhr) in der ARD.

Regisseur Thorsten M. Schmidt lässt die Klischees lustvoll aufeinanderprallen: Kubanische Lebensfreude trifft auf deutsche Starrköpfigkeit und Piefigkeit. Das fängt schon mit dem Hochzeitstermin an - Filzhofers verhärmte Tochter Martina (Annika Kuhl) stellt sich als Standesbeamte quer. Und die Leute auf der Straße zerreißen sich auch das Maul über die sonnengebräunte Schöne aus Kuba.

Da wird es um die lebenfrohe Esperanza schnell einsam, obwohl ihr Senior-Lover alles tut, um das Leben seiner Angebeteten so angenehm wie möglich zu machen. Protziger Sportwagen inklusive. Da bekommt Peter (Johann von Bülow), der ehrgeizige Sohn des Firmenchefs, schnell Panik wegen des Erbes. Am härtesten trifft es die ledige, nicht ganz junge Agnes (Lisa Kreuzer), die gerne an der Stelle von Esperanza stehen würde.

Die gut gespielte Komödie nach dem Drehbuch von Hardi Sturm plätschert gefällig dahin, eher harmlos als tiefsinnig. Natürlich ist nicht alles eitel Sonnenschein zwischen dem Papa und seiner Braut aus Kuba, die ihrem Zukünftigen viele Dinge verschwiegen hat. Zum Beispiel, dass sie in ihrer Heimat noch einen Sohn hat. Über die Lebensumstände auf der Insel erfahren wir aber leider gar nichts. Als Esperanza schließlich die Koffer packt, weil sie in Bayern und mit Filzhofer keine Zukunft für sich sieht, kommt es zur unerwarteten Wende.

Natürlich löst sich am Ende dieser nur ganz selten bissigen Provinzposse mit Herz alles in Wohlgefallen und Harmonie auf. Oder, wie es Filzhofers Enkelin formuliert: «Wir haben unsere Kubakrise doch ganz gut überstanden.» (dpa)