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EU-Medienrichtlinie Netflix und Co. müssen künftig 30 Prozent europäische Filme zeigen

Von Lukas Kuite 24.05.2017, 06:35
Ein Beispiel für gelungene europäische Produktionen bei Netflix: Die Spanische Auskopplung „Las Chicas del Cable“ ist derzeit sehr erfolgreich.
Ein Beispiel für gelungene europäische Produktionen bei Netflix: Die Spanische Auskopplung „Las Chicas del Cable“ ist derzeit sehr erfolgreich. imago stock&people

Köln - Netflix, Amazon und Co. müssen künftig 30 Prozent europäische Produktionen in ihrem Portfolio vorweisen. Wie das Nachrichtenmagazin „DWDL“ und die „Kleine Zeitung“ berichten, haben das die EU-Medienminister am Dienstag in Brüssel beschlossen. 

Außerdem werden Vorgaben für Jugendschutz und Werbung künftig auch für Videoplattformen wie „Youtube“ und andere soziale Medien, in denen Bewegtbild eine große Rolle spielt, geltend gemacht. 

Einwände von Großbritannien, Dänemark, Finnland, den Niederlanden und Luxemburg wurden bei der Abstimmung zur Änderung überstimmt.

Die Details der Reform wurden bisher noch nicht preisgegeben, die Medienminister sollen zunächst nur Eckpunkte der Einigung mitgeteilt haben. Daher sei die EU-Quote für die Video-on-Demand-Anbieter auch noch nicht beschlossen. 

Ein Beispiel für erfolgreiche europäische Produktionen auf Netflix ist die spanische Serie „Las Chicas del Cable“, in der die gebürtige Madrilenin Blanca Suárez eine emanzipierte Frau im Jahr 1928 spielt, die in einem neu gegründeten Telefon-Vermittlungsunternehmen in Madrid anfängt. Themen: Frauenrollen, Drama und Alltagsgeschichten.

Youtuber müssen Werbung künftig klarer als solche kennzeichnen

Das Ziel der Medienminister mit den Vorgaben für Werbung und Jugendschutz in sozialen Medien sei es, dass Youtuber künftig klarer als bislang Werbung als Werbung kennzeichnen.

Youtube-Channel wie „Bibi's Beauty Palace“ oder „Dagi Bee“ waren in der Vergangenheit öfters in der Öffentlichkeit kritisiert worden, weil sie subtile Produktplatzierungen in ihren Beiträgen vornehmen würden, um Produkte an ihr junges Publikum zu verkaufen.

Für Kinder und Jugendliche stellten Sie eine Vorbildfunktion da, daher sei es ethisch zu hinterfragen, wenn Sie willkürliche Werbe-Floskeln für Beauty-Produkte äußern, um damit Geld zu verdienen.