"Maischberger" "Maischberger": Wolfgang Schäuble ist "stolz" auf Wolfgang Bosbach

Er ist das Urgestein der deutschen Bundespolitik. Seit 1972 gehört Wolfgang Schäuble dem Deutschen Bundestag an. Da war Willy Brandt noch Bundeskanzler, keiner ist länger dabei. Sandra Maischberger widmete dem CDU-Politiker Mittwochnacht eine ganze Sendung.
Wie ist das Verhältnis zwischen CSU und CDU? Wie ein „Dreamteam“ sehen Angela Merkel und Horst Seehofer nicht aus, gesteht Schäuble ein, als die Moderatorin ihm ein Foto der beiden vom Unionsgipfel aus München zeigt.
Die neue Einigkeit der Unionsparteien stehe trotzdem. „Nach allem, was gewesen ist, wäre es unehrlich gewesen, wenn jetzt so getan worden wäre, wir waren immer Friede, Freude, Eierkuchen.“
Schäuble sieht Donald Trump gelassen
Dem neuen US-Präsidenten Donald Trump sieht der erfahrene Politiker eher gelassen entgegen. Natürlich mache man sich Sorgen, wenn man das alles höre. Nun müsse man auf die eigenen Standpunkte beharren, etwa die Einhaltung der WTO-Regelung. Stelle sich Trump weiter quer, müsse man ohne die USA leben.
Per Videoliveschalte kurz dabei: der Börsenexperte Frank Lehmann. Er mahnt die Folgen der Nullzinspolitik für Sparer an. Schäuble weist darauf hin, dass bei hohen Zinsen auch die Inflationsrate höher war. Wann die „unusual monetary policy“ endet, kann auch Schäuble nicht sagen, der als Finanzminister nicht die Geldpolitik der Europäischen Zentralbank beeinflussen kann.
Es folgt ein etwas undurchsichtiger Zahlenbrei, den sich Lehmann und Schäuble zurufen.
Ein Eingeständnis gibt es bei der Flüchtlingskrise: „Wir waren auf das Ausmaß und die Geschwindigkeit bei der Flüchtlingssituation nicht vorbereitet.“ Er hält die Politik trotzdem für richtig.
Hat Angela Merkel die Christdemokraten sozialdemokratisiert?
„Frau Merkel hat es insgesamt gut hingekriegt“, zeigt sich der Minister loyal zur Kanzlerin. Den Austritt von Erika Steinbach schade der Partei, und Wolfgang Bosbach sei „eine kritische, unabhängige Stimme, auf die wir stolz sind“.
Fast schon in Manier eines Elder Statesman kommentiert Schäuble, so unsicher seien die Zeiten doch gar nicht und erinnert an Kubakrise und Mauerbau. „Ich glaube nicht an den Weltuntergang.“
In diesem Jahr wird Wolfgang Schäuble 75 Jahre alt, für den kommenden Bundestag tritt er wieder an. Ob Politik eine Sucht sei, fragt die Moderatorin. So hat er das selbst mal für einen Dokumentarfilm genannt. Schäuble winkt ab. „In meinem Alter sicher nicht mehr.“