ESC-Vorentscheid in Köln ESC-Vorentscheid in Köln: Yosefin Bouhler singt um den Einzug ins Finale
Köln - In einem fast leeren Studio performt Yosefin Buohler ihre Version des Beyoncé-Liedes „Love on Top“ immer und immer wieder. Jede einzelne Licht-, Mikrofon- und Kameraeinstellung muss bei den Proben am Mittwochvormittag in den Brainpool-Studios in Köln-Mülheim überprüft werden. Denn bei der großen Live-Show zum „Eurovision Song Contest“-Vorentscheid am Donnerstag darf absolut nichts schief gehen.
Gesucht wird „Unser Song 2017“ – und derjenige, der Deutschland beim großen ESC-Finale in der ukrainischen Hauptstadt Kiew am 13. Mai vertreten wird. Die 21-jährige Buohler, die in Köln aufgewachsen ist und derzeit in Scheden lebt, tritt daher gegen vier weitere Teilnehmer an: Felicia Lu Kürbiß (21) aus Freilassing, Isabella „Levina“Lueen (25) aus Berlin, Helene Nissen (20) aus Hollingstedt und Axel Maximilian Feige (28) aus Hamburg.
Die fünf konnten sich bereits gegen rund 2000 weitere Kandidaten durchsetzen und müssen nun in der Show die Jury, bestehend aus Schlagerstar Florian Silbereisen, Sänger Tim Bendzko sowie der ESC-Gewinnerin von 2010 Lena Meyer-Landrut, und die Fernsehzuschauer von sich überzeugen.
„Es sind die, die in der Show sehr viel zu sagen haben werden, aber auch nichts zu sagen haben“, beschreibt Moderatorin Barbara Schöneberger, die durch den Abend führen wird, passend die Funktion der Jury. Denn die Drei dürfen zwar jeden Auftritt der Kandidaten beurteilen. Abstimmen können aber nur die Fernsehzuschauer in Deutschland – auch darüber, mit welchem Lied der Gewinner in Kiew auf der Bühne stehen wird.
Eigens für die Show haben die US-amerikanischen Songwriter Lindy Robbins, Dave Basset und Lindsey Ray das Lied „Perfect Life“ geschrieben. „Wildfire“ hingegen stammt aus der Feder von der Norwegerin Marit Larsen, die bereits selber als Sängerin in Deutschland Erfolge feierte, dem Schotten Greg Holden und dem US-Amerikaner Tofer Brown.
Kampfansage gegen die Pleiten aus den letzten Jahren
Großes Ziel der Show, die insgesamt aus vier Runden besteht, ist es, gegen die Pleite aus dem letzten Jahr (letzter Platz für Sängerin Jamie-Lee) anzukämpfen und nach sieben Jahren den Sieg wieder nach Deutschland zu holen. „Damals hat sich eine ganze Nation in Lena verliebt und das ist in die Nachbarländer übergeschwappt. Wir müssen uns also heute Abend Lena-mäßig in einen der Kandidaten verlieben“, sagt Silbereisen.
Hohe Anforderungen an die Kandidaten, doch Buohler nimmt es gelassen: „Ich habe mir vorgenommen, jede Sekunde zu genießen. Jeden Moment wie einen Schwamm aufzusaugen und einfach Spaß zu haben.“
Dieser Einstellung stimmt Lena, die derzeit an ihrem fünften Studio-Album arbeitet, zu, denn auch sie kann sich noch gut an ihren ESC-Auftritt erinnern: „Ich war damals so naiv und unwissend, dass es für mich eher wie ein Spiel war. Es geht einfach um die Freude. Wenn man etwas zu hart versucht, wird man nur verbissen.“
Am Donnerstag ab 21 Uhr wird die Show live im Ersten übertragen, wobei neben den fünf Kandidaten auch die ehemaligen ESC-Gewinner Nicole (Deutschland), Ruslana (Ukraine) und Conchita (Österreich) auf der Bühne stehen werden. Zudem performt Schauspieler Matthias Schweighöfer als TV-Premiere seinen Song „Supermann und seine Frau“.
