Film Doris Dörrie über Geschlechterdebatte und Stereotype
Die Filmemacherin und Autorin blickt zurück auf ihre Komödie „Männer“, mit der sie einst bekannt wurde. Sie hat darin zwei Männer über Gefühle und Probleme reden lassen und damit ein neues Bild gezeichnet.
München (dpa) - Männer im Umfeld von Doris Dörrie haben aus Sicht der Filmemacherin und Buchautorin bereits Jahrzehnte vor der aktuellen Geschlechterdebatte nicht mehr klassischen Stereotypen entsprochen.
„Es gab bereits etwas Ambivalenteres und Fluides, das ich viel attraktiver fand und das inzwischen zum Glück auch immer normaler geworden ist. Auch für Frauen“, sagte sie dem Magazin „Playboy“ (April-Ausgabe) rückblickend auf die Komödie „Männer“, mit der ihr 1985 der Durchbruch gelungen war.
Dass darin zwei Männer – gespielt von Heiner Lauterbach und Uwe Ochsenknecht – über Gefühle und Probleme reden, sei als sehr komisch und lustig empfunden worden, „weil das damals im Kino fast nie zu sehen war“, sagte sie. „Der Grund dafür liegt im Erbe der Nazi-Zeit, als Männer heroisch zu sein hatten, und dazu kamen die Stummheit der Vätergeneration und die typische Erziehung zum wortkargen, harten Mann der letzten Jahrhunderte. Dabei waren viele Männer schon in den 1980er Jahren ganz anders.“ Typisches Heldengetue findet Dörrie, die im Februar das Buch „Die Heldin reist“ herausbrachte, im Kino demnach langweilig.