TV-Tipp Doku auf Arte: „P!NK - Mein Leben in Songs“
Wer ist die Künstlerin, die so viele Welthits schrieb und Millionen Frauen ein Vorbild in Sachen Selbstbewusstsein ist? Arte geht auf Spurensuche in der Heimat von Pink - geografisch und musikalisch.

Berlin - Schon als Teenager war sie eine Rebellin: Die amerikanische Rocksängerin Pink (Eigenschreibweise P!NK mit Ausrufezeichen) gehört zu den erfolgreichsten Künstlerinnen unserer Zeit.
Die Doku „P!NK - Mein Leben in Songs“ an diesem Freitag um 21.45 Uhr auf Arte verfolgt die prägenden Jahre für den heute 44 Jahre alten Weltstar und geht zurück in die Zeit der frühen 1990er, als Pink noch Alecia Moore hieß und eine talentierte, aber unangepasste Schülerin im 8000-Einwohner-Ort Doylestown im US-Staat Pennsylvania war.
Verschiedene musikalische Einflüsse schaffen die Grundlage für den Mix, der Pinks Lieder später so erfolgreich macht. Das ist der Polit-Folk der 1960er, den ihr Vater - ein Vietnam-Veteran - der Familie immer wieder vorspielte: „Es gibt so viele Songs, die mich an meinen Vater erinnern. Und ich denke, das ist das Zeugnis einer wunderbaren Beziehung“, sagt Pink in der Doku. Ein weiterer prägender Kontakt war der zarte Balladen-Soul Whitney Houstons. „Whitney Houston war der Grund, warum ich Gesangsunterricht nahm. Ich dachte, ich könnte singen. Und dann hörte ich sie und dachte: „Was mache ich denn hier.““ Noch stärker dürfte der Spirit der Frauenband Four Non Blondes gewesen sein: Deren Song „What's up“ habe sie als Teenager nachts unter LSD-Einfluss vom Dach einer Freundin gegrölt, bis Polizei kam.
Die Doku nähert sich dem Phänomen Pink nicht nur über Songs und den Anekdoten, die ihr dazu einfallen. Der Film nimmt den Zuschauer auch mit in die frühere High School der Musikerin. Ehemalige Lehrerinnen kommen zu Wort und entwerfen das Bild einer klugen Verweigerin. Auf dem Schulfoto der neunten Klasse sitzt die junge Alecia als einzige Schülerin quer zur Gruppe, die sich brav fürs Bild aufgestellt hat.
Heute ist Pink eine der einflussreichsten Künstlerinnen überhaupt, setzt sich für Feminismus, LGBT-Rechte - etwa die gleichgeschlechtliche Ehe - ein und hat für diese Ziele auch immer wieder ihre Songs eingesetzt.
Zudem hat Pink die Grenzen des Popgenres erweitert: Rock, R&B, Hip-Hop und Elektro - alle Musikstile finden sich in ihren Songs. Sie inspiriert andere Künstler, insbesondere junge Frauen. Sie zeigt, dass es möglich ist, gehört zu werden und erfolgreich zu sein.
„P!NK - Mein Leben in Songs“ hält sich an Musiktitel, die Pink durch gute und schlechte Zeiten begleitet haben und ihr persönliches Leben beschreiben. Es sind ihre eigenen Songs und die, die sie geprägt haben. „Gleichzeitig zeigt die Dokumentation die weibliche Stimme einer außergewöhnlichen Frau, eine Künstlerin mit Haltung, eine Stimme, die viele Menschen inspiriert und Mut macht“, wirbt Arte für die MDR-Produktion unter der Regie von Jens Strohschnieder.