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Ralf Dümmel in "Die Höhle der Löwen" "Die Höhle der Löwen": Ralf Dümmel hält "Waschies" für ein "sensationelles Produkt"

26.09.2018, 03:45
Begeisterung bei Ralf Dümmel für „Waschies“
Begeisterung bei Ralf Dümmel für „Waschies“ MG RTL D / Bernd-Michael Maurer

Köln - In der vierten Folge der aktuellen Staffel von „Die Höhle der Löwen“ haben Gründer am Dienstagabend wieder skurrile Geschäftsideen und innovative Produkte gezeigt. Sechs Start-ups rangen dabei um die Gunst und das Geld der Investoren um Frank Thelen und Judith Williams.

TwerXout aus Hannover

Bis jetzt bloß eine schwer zu meisternde Tanzform, nun ein neuer Fitnesstrend? Laut den Gründerinnen Kristina Markstetter und Rimma Banina ist Twerking – „das, was man mit dem Popo tanzt, mit kreisenden oder stoßenden Bewegungen“ (Markstetter) – der perfekte Weg, um Kalorien zu verbrennen. Die Frauen haben also „TwerXout“ gegründet und wollen rund um Twerking, Fitness und verschiedene Tanzstile „Bauch, Beine, Po“-Sportprogramme verkaufen und Trainer ausbilden. Oder wie Banina sagt: „Wir möchten mit ganz Europa twerken.“ 45 Trainer haben sie bereits in zweitägigen Workshops ausgebildet – in der Show wollen sie für zehn Prozent ihrer Firmenanteile 50.000 Euro.

Der Tanz der Gründerinnen im TV-Studio unterhält die Investoren zumindest gut. Die männlichen Investoren zieren sich dann aber beim Angebot, selber einmal zu twerken, nur Dagmar Wöhrl traut sich und tanzwackelt mit dem Po.

Anschließend wird es aber ernst: Die Investoren haben viele Zweifel – an der Einzigartigkeit, am Geschäftsmodell, an der Qualitätskontrolle. Einer nach dem anderen steigt aus, die Twerking-Trainerinnen gehen ohne Investment nach Hause.

Sleeperoo aus Hamburg

Karen Löhnert und Dennis Brosseit wollen mit ihrer Erfindung in Hotel- und Tourismusbranche erfolgreich werden: Ihre Schlafkapsel „Sleepcube“ kann an ungewöhnlichen Orten drinnen und draußen aufgestellt werden. Die Erlebnisübernachtungen soll es vor allem dort geben, wo man vorher nicht schlafen konnte: Im Fußballstadion des Lieblingsvereins, im Museum, in der stillen Natur oder in mittelalterlichen Burganlagen.

Von der Bank haben die Gründer bereits eine Million Euro eingeworben, außerdem hat Löhnert sogar ein Haus verkauft, um Geld für die Gründung zu bekommen. Von den Löwen wollen die Gründer nun 250.000 Euro einsammeln, um von der Kenntnis und Kompetenz der „Löwen“ zu profitieren, und bieten dafür 20 Prozent der Anteile an ihrer Firma Sleeperoo. Als Investorin wünschen sie sich Dagmar Wöhrl, weil sie Expertise aus der Hotelbranche mitbringt.

Ihren einzigen „Sleepcube“ haben sie im Studio aufgestellt. Ralf Dümmel und Judith Williams probieren das mobile Hotelzimmer mit Matratze auf Sojabasis gleich aus und gewinnen einen positiven ersten Eindruck. Trotzdem steigen sie beide bald aus, ebenso Carsten Maschmeyer und Frank Thelen.

Wunschinvestorin Dagmar Wöhrl aber ist angefixt: Sie hat bereits über ein ähnliches Konzept für ihre Hotels nachgedacht. Für 250.000 Euro Investment möchte sie aber 25,1 Prozent an Sleepero übernehmen. Das Gründer-Team möchte sich darüber nicht einmal mehr beraten und nimmt das Investment-Angebot an.

Smicies aus Leipzig

„Maximalen Geschmack in minimaler Form“ versprechen Immanuel Rebarczyk und Carola Stock. Mit ihrem Mini-Snack namens „Smicies“ wollen sie die Lust auf etwas Herzhaftes stillen. Ein Jahr lang hätten sie daran gearbeitet, die Pizza zu schrumpfen – oder zumindest mit Knabberzeug das Verlangen nach etwas ähnlich Fettigem und Schmackhaftem zu befriedigen.

Herausgekommen ist ein Snack in Pastillenform, der pro Stück nur zwei Kalorien hat und in drei Geschmackssorten verfügbar ist. Ihre Forderung für 15 Prozent der Anteile an „Smicies“: 50.000 Euro.

Doch wirklich positiv fällt die Reaktion der „Löwen“ auf die Pastillen nicht aus. „Das ist wie Sägespäne mit Geschmack“, sagt Judith Williams. Auch Carsten Maschmeyer stellt die Smicies schnell beiseite. Angeekelt entfährt ihm ein „Bah!“. Alle Investoren sagen den Gründern ab, es kommt kein Investment zustande.

Ello aus Stuttgart

Benjamin Rudolph, Max Keßler und Matthias Geertsema möchten mit ihrer Erfindung alten Menschen zu mehr Mobilität und damit gesteigerter Lebensqualität verhelfen. Ello ist ein elektrischer Rollator, der sich mit einem Finger bewegen lässt und auf jedem Untergrund fahren kann. Bergauf unterstützt ein Elektromotor die Fahrt, bergab bremst der Rollator automatisch und schützt vor dem Hinfallen.

Eine Million Euro haben die Gründer bereits in ihre Produkt gesteckt und die ersten E-Rollatoren auch schon verkauft. Jetzt möchten sie ihr Geschäft ausbauen. Ihr Kapitalbedarf liegt bei 250.000 Euro, für die sie den „DHDL“-Investoren zehn Prozent an ihrem Unternehmen bieten.

Beim Anblick des Rollators müssen die Investoren lachen. Innovativ sieht der erstmal nicht aus – vom Notruf-System, der Steuerung und dem integrierten Licht zeigen sich die „Löwen“ dann aber begeistert.

Und die drei Gründer sichern sich nach einigem kritischen nachhaken bezüglich der Produktionskosten gleich zwei Angebote. Zum ersten Mal bieten Carsten Maschmeyer und Georg Kofler gemeinsam auf ein Start-up: 350.000 Euro wollen sie für 30 Prozent der Anteile zahlen.

Frank Thelen macht das gleiche Angebote, bietet den Gründern aber an, vor allem weitere Produkte mit dem patentierten E-Motor zu entwickeln, statt das bestehende Produkt nur zu vermarkten.

Die Ello-Gründer beraten sich mehrere Minuten und entscheiden sich schließlich für das Duo aus Carsten Maschmeyer und Georg Kofler, nachdem diese zusichern, weiteres Geld für die Produktion bereitzustellen.

Gearflix aus Bochum

Der Großvater des Gründers Marius Hamer hat 1910 einen Fotofachhandel im Ruhrgebiet eröffnet, der Urenkel entwickelte mit „Gearflix“ aus dem in Zeiten des Internethandels kriselnden Geschäft ein neues Geschäftsmodell: Hamer vermietet über seine Webseite die neueste Fototechnik, damit sich seine Kunden nicht für wenige Anlässe wie Hochzeiten oder Urlaub teure Kamera-Ausrüstung kaufen müssen.

Gearflix liefert die Kameras transportfertig in Taschen, mit aufgeladenen Akkus und leeren Speicherkarten, damit sie sofort benutzt werden können. 300.000 Euro will Hamer nun von den Investoren einsammeln, um sein Unternehmen in Sachen Marketing voranzubringen. Zehn Prozent an Gearflix bietet er im Gegenzug an.

Die Investoren haben jedoch zu große Zweifel: vor allem an der Drei-Millionen-Euro-Bewertung und an der Einschätzung des Wettbewerbs durch den Gründer. Kein „Löwe“ steigt bei Gearflix ein.

Waschies aus Kulmbach

Mit Waschpads wollen Marcella Müller und Carolin Schuberth bei den „Löwen“ Eindruck hinterlassen. Ihr wiederverwendbares und in der Maschine waschbares Produkt besteht aus Hightech-Fasern, die nicht kratzen – zum schonenden Reinigen der Haut braucht es nur noch Wasser.

Derzeit gibt es die „Waschies“ als Abschmink- und Waschpads für Erwachsene und als Baby-Reinigungspads. Mit 50.000 Euro wollen Müller und Schuberth den Vertrieb ihrer Produkte ankurbeln und dafür zehn Prozent an „Waschies“ abgeben. Sie wünschen sich eine Investoren-Kombination aus Judith Williams und Ralf Dümmel.

Judith Williams ist sofort angefixt, ihr gefallen die kuscheligen Pads und dass die Schminke eines Models beim Vorführen tatsächlich schnell abgeht. Auch Ralf Dümmel ist voll von den Gründerinnen überzeugt: „Mega Auftritt, ein super Produkt, ein sensationelles Produkt“, sagt er.

Er bietet für 20 Prozent der Anteile 50.000 Euro, Judith Williams ebenso. Während Williams aber auf die Bremse treten und das Produkt und die Marke perfektionieren möchte, verspricht Ralf Dümmel den Waschies ein schnelles Wachstum und den ganz großen Auftritt. Die Gründerinnen entscheiden sich für ihn. Dümmels Reaktion: Zwei geballte Fäuste und lauter Jubel.