"Die Bahlsen-Story" Die Bahlsen-Story: ZDF zeigt Reportage über die Familie hinter dem Leibniz-Keks

Mainz - Das Buttergebäck mit den 52 „Zähnen“ kennt fast jeder in Deutschland. Vor fast 130 Jahren lief der erste „Leibniz-Keks“ aus dem Hause Bahlsen in Hannover vom Band.
Hermann Bahlsen erfand nicht nur den Keks, sondern führte auch als erster deutscher Unternehmer das Fließband ein. Der Familie Bahlsen widmet sich die ZDFzeit-Doku-Reihe „Deutschlands große Clans“ am Dienstag, 9. Oktober 2018, 20.15 Uhr, mit „Die Bahlsen-Story“.
„Die Bahlsen-Story“ im ZDF: Im Privatleben jedoch lief es für Hermann Bahlsen weniger gut
Der Film von Heike Nelsen zeigt, dass die Geschichte des Familienunternehmens voller Überraschungen steckt. So schuf der Gründer mit seinem „Keks“ nebenbei noch ein neues deutsches Wort, kümmerte sich um das Wohlergehen seiner Belegschaft und ließ auch Frauen in seinem Konzern Karriere machen - im damaligen Kaiserreich keine Selbstverständlichkeit.
Im Privatleben jedoch lief es für Hermann Bahlsen weniger gut. Seine geliebte Ehefrau wurde depressiv, seine vier Söhne wuchsen nahezu elternlos auf. Schon früh entwickelte sich unter den Kindern Neid, Missgunst und Eifersucht. Als Hermann Bahlsen früh starb, ohne die Nachfolge geklärt zu haben, begann unter seinen Kindern ein Hauen und Stechen, das sich auch in die nächsten Generationen übertragen sollte.
1999 wurde das Unternehmen schließlich geteilt: Bahlsen handelt seitdem mit den Süßwaren, "Lorenz", der andere Teil des Clans, mit Salzigem.
Was hat Leibniz mit dem Keks zu tun?
Es ist schon etwas unfair: Gottfried Wilhelm Leibniz (1646-1716) war ein Universalgenie, doch die meisten Menschen verbinden seinen Namen mit einem Keks. In seinem Leben beschäftigte sich der Gelehrte mit vielfältigen Themen wie Gesundheitspolitik, Theologie und der Entstehung der Erde, nur nicht mit Gebäck.
Hermann Bahlsen, Unternehmensgründer aus Hannover, brachte 1891 die «Leibniz Cakes» auf den Markt und benannte sie nach dem berühmten Hofrat, der Jahrzehnte in Hannover wirkte. Ein Geniestreich, denn noch heute ist der Leibniz-Keks eine Marke. Ende des 19. Jahrhunderts war es üblich, Lebensmittel nach bekannten Persönlichkeiten zu benennen. Populär wurden etwa auch Bismarckhering, Schillerlocke oder Mozartkugel.
Aber nicht nur der Keks, auch zahlreiche wissenschaftliche Einrichtungen und Auszeichnungen schmücken sich mit dem Namen Leibniz. So ist der Gottfried Wilhelm Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft der wichtigste Forschungsförderpreis in Deutschland. Auch die Leibniz-Gemeinschaft als Zusammenschluss von 89 außeruniversitären Forschungseinrichtungen macht immer wieder von sich reden. (red/dpa)