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TV-Tipp "Sons Of Anarchy"  TV-Tipp "Sons Of Anarchy" : Serie mit Suchtfaktor

Von Martin Weber 01.04.2014, 11:43
In der US-Serie „Sons Of Anarchy“ geht es um einen Motorrad-Club.
In der US-Serie „Sons Of Anarchy“ geht es um einen Motorrad-Club. Sat.1/FX Networks Lizenz

Natürlich sollte man auch mit dieser tollen Serie so verfahren wie mit allen tollen Serien. Und sie auf DVD oder von der Festplatte gucken, eine Folge nach der anderen – so lange, bis die Augen wund sind, selbst das weicheste Sofa zu hart erscheint und einem sowieso ganz schwupps im Schädel ist, weil schon wieder eine Staffel zu Ende und die nächste bedauerlicherweise nicht vorrätig ist. Insofern ist es natürlich allenfalls die zweitbeste Lösung, sich im linearen Fernsehen einer Serie wie „Sons Of Anarchy“ (Sat. 1, 23.10 Uhr) zu nähern und dann auch noch im Irgendwo einzusteigen – ausgestrahlt wird heute Folge sieben der zweiten Staffel. Für einen Schnupperkurs in Sachen „Fernsehen in sehr gut“ taugt diese Herangehensweise trotzdem.

„Sons Of Anarchy“ erzählt die Geschichte des gleichnamigen Motorrad-Clubs in der fiktiven kalifornischen Kleinstadt Charming, der sich vordergründig mit einer Reparaturwerkstatt für Bikes und Autos finanziert, de facto aber eine große Nummer im lokalen Waffengeschäft ist. Auch bei einer visuellen Stippvisite merkt man schnell, woher diese Serie ihre Faszination bezieht. „Sons Of Anarchy“ ist, wie so viele herausragende Serien der letzten anderthalb Jahrzehnte – file under: Breaking Bad, Die Sopranos, Six Feet Under – eine Familienserie.

Das ist zum einen die Familie der Biker, der Motorrad-Club mit all seinen Männlichkeits-Ritualen, Regeln und gewöhnungsbedürftigem Ehrenkodex. Und da ist zum anderen die Schnittmenge aus Biker- und biologischer Familie. Der Präsident der SOA, Clay Morrow, ist der Stiefvater des Vizepräsidenten Jax Teller – und außerdem mit dessen Mutter verheiratet, der ersten Gattin des verstorbenen Clubgründers John Teller. Gemma Teller Morrow wird gespielt von Katey Sagal, hierzulande vor allem bekannt geworden als Peggy Bundy in „Eine schrecklich nette Familie“.

Wer auch nur fünf Minuten sieht, wie Katey Sagal ihrer Figur zugleich Radikalität, Mutterinstinkt und soziale Intelligenz spendiert, weiß erstens, dass die Schauspielerin hier nach Peggy Bundy die zweite ganz große Rolle ihres Lebens spielt. Und ist sich zweitens nach weiteren fünf Minuten sehr sicher, wer das wahre Familienoberhaupt und die heimliche (und nicht selten unheimlich agierende) Präsidentin der „Sons Of Anarchy“ ist: Gemma Teller Morrow. Also: Nichts wie ran an diese Serie, bisher gibt es 79 Folgen in sechs Staffeln.