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Trotzig und talentiert: Mitski

01.08.2016, 10:01
Eigenwillig: Mitski. Foto: Label
Eigenwillig: Mitski. Foto: Label dpa

Berlin - Sehr einladend wirkt es zunächst nicht, wie Mitski uns vom Cover ihres vierten Albums anschaut. Entschlossenheit, Trotz und Verletzlichkeit dieses Blicks spiegeln sich auch in der Stimme und den Songs der jungen Frau aus New York.

Nur gut 30 Minuten lang ist „Puberty 2” (Dead Oceans/Cargo), aber diese halbe Stunde hat es in sich. Denn in ihren elf so harschen wie sensiblen Indie-Songs beleiht die japanischstämmige Musikerin mit Erfolg große Kolleginnen wie Patti Smith, P.J. Harvey oder Courtney Barnett. Nicht um Schönklang geht es in diesen oft unbehauenen Tracks, sondern um glaubwürdige Gefühle und eine selbstbewusst weibliche Handschrift.

Das darf dann mal in Richtung Grunge und Punk ausfransen wie im dröhnenden (ironischen?) „Your Best American Girl” und in „My Body's Made of Crushed Little Stars”. Oder sich kratzig in Weird-Folk-Nähe tummeln („Thursday Girl”, „Crack Baby”). Auch eine verspielte Electro-Rock-Ballade wie „I Bet On Losing Dogs” passt in diese von Mitski Miyawaki und Multi-Instrumentalist Patrick Hyland angerichtete schräge Mixtur.

Denn allen Songs gemeinsam ist eine herausragend variable Stimme, die die 25-Jährige mit einem etwas glatteren, gefälligeren Sound durchaus in höhere Indiepop-Ligen tragen könnte. Der US-„Rolling Stone” hatte Mitski schon 2015 zu den „10 artists You need to know” gezählt. Jetzt ist „Puberty 2” ein weiteres Versprechen auf die Zukunft dieser eigenwilligen Singer-Songwriterin.

Konzerte im September:

22.09. Berlin - Berghain Kantine, 23.09. Hamburg - Reeperbahn Festival, 27.09. Frankfurt/Main - Brotfabrik (dpa)