Theater Magdeburg Theater Magdeburg: Budget überzogen
Magdeburg/dpa. - Im Streit um Geld droht dem langjährigen Intendanten des Magdeburger Theaters der Landeshauptstadt, Max K. Hoffmann, der Rauswurf. Gründe sind eine Budgetüberschreitung sowie Personalentscheidungen des 58-Jährigen, der das Mehrspartenhaus seit 1991 leitet. Aus Sicht von Oberbürgermeister Lutz Trümper (SPD) sei eine weitere Zusammenarbeit mit Hoffmann nicht mehr möglich, sagte eine Sprecherin der Stadtverwaltung am Freitag und bestätigte damit einen Bericht der «Magdeburger Volksstimme». Trümper habe den Stadtrat zum Handeln aufgerufen. Von Hoffmann war am Freitag keine Stellungnahme zu bekommen.
Nach Angaben der Stadtsprecherin soll über die Zukunft des Intendanten in der nächsten Woche auf einer Sondersitzung des städtischen Verwaltungsausschusses beraten werden. Eine endgültige Entscheidung soll später der Stadtrat fällen. Weiterer Schaden für das Image des Theaters und der Stadt müsse abgewendet werden. Momentan sei noch offen, welche Lösung schließlich gefunden werde.
Hoffmann wird eine Budgetüberschreitung seines Hauses im Jahr 2002 in Höhe von 368 000 Euro angelastet. Vor wenigen Wochen hatte er geplante Kürzungen im laufenden Haushalt von 318 000 Euro kritisiert. Dann sei das Theater nicht mehr arbeitsfähig. In diesem Jahr hat das Theater ein Budget von 18,9 Millionen Euro. Darunter sind 10,3 Millionen Euro Zuschuss von der Stadt.
Erst vor zwei Wochen hatte der Intendant des Theaters der Altmark, Goswin Moniac, die vorzeitige Aufgabe seines Amtes im Sommer 2004 angekündigt. Als Grund nannte der 62-Jährige Pläne der Stadt Stendal, ihre Zuschüsse zu halbieren. Wegen der allgemeinen Finanzmisere an Kultureinrichtungen hatte kürzlich auch der Künstlerische Leiter des Philharmonischen Staatsorchesters Halle, Wolf-Dieter Hauschild, seinen Weggang zum 1. August 2004 angekündigt. Der Klangkörper soll 2007 mit dem Orchester des Opernhauses Halle fusionieren.