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«Tatort» «Tatort»: Kommissarin Odenthal löst ihren 50. Fall

20.08.2010, 12:02
Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Kopper (Andreas Hopper) untersuchen im «Tatort» eine Leiche (GRAFIK: DPA) (FOTO: DPA)
Lena Odenthal (Ulrike Folkerts) und Kopper (Andreas Hopper) untersuchen im «Tatort» eine Leiche (GRAFIK: DPA) (FOTO: DPA) obs

Ludwigshafen/Berlin/dpa. - Zum Jubiläum spürt die Kommissarinden «Hauch des Todes». In ihrem 50. «Tatort» muss die LudwigshafenerErmittlerin Lena Odenthal um ihr Leben fürchten. Sie gerät in dieFänge eines Serienmörders. Für Hauptdarstellerin Ulrike Folkerts (49)eine schauspielerische Herausforderung. «Hauch des Todes» wird diesenSonntag (22. August) um 20.15 Uhr in der ARD ausgestrahlt.

Für die in Berlin lebende Folkerts ist die Jubiläumsfolge etwasBesonderes. «50 ist eine gute Zahl. Ein schöner Zwischenstand auf demWeg zur 100.» Folkerts, die im kommenden Jahr 50 Jahre alt wird, istDeutschlands dienstälteste «Tatort»-Kommissarin. Sie spielt seit 22Jahren die Kommissarin Lena Odenthal. Seit 14 Jahren hat sie denSchauspieler Andreas Hoppe an ihrer Seite. Der 50-Jährige verkörpertden eigenwilligen Assistenten Mario Kopper. Bei Fans gelten diebeiden, die sich seit der Schauspielschule kennen, als Kult-Duo.

«Bei diesem Tatort bin ich an meine psychischen Grenzen gestoßen»,sagt Folkerts. Lena Odenthal hat Todesangst. «Für mich alsSchauspielerin eine extreme Herausforderung, dies glaubwürdig zuspielen.» Die Dreharbeiten, erzählt Folkerts, waren mit extremenStrapazen verbunden. Das mörderische Finale wurde unter Wassergedreht, in einer Taucherglocke auf dem Grund des Rheins beiLudwigshafen.

Auf das Ergebnis ist Folkerts stolz. Der 90-Minuten-Film nacheinem Buch von Jürgen Werner in der Regie von Lars Montag seispannungsgeladen, bewegungsreich und emotional. Erstmals bekommt auchOdenthals Kater Mikesch, der sich fast 50 Folgen lang mit einerStatistenrolle begnügen musste, einen größeren Part.

Folkerts blickt nach 22 «Tatort»-Jahren und 50 Folgen gernezurück. Mit einem Augenzwinkern schaut sie sich alte Folgen an.«Allein, wenn ich meine Frisur von damals und die Kleidung sehe, mussich schmunzeln.» Trat sie anfangs noch im femininen Kostüm vor dieKamera, wurde ihre Rolle mit der Zeit cooler und härter. Folkertserarbeitete sich den Ruf als «weiblicher Schimanski». Von anderen TV-Kommissaren hebt sie sich damit ab. Kennzeichnend ist, dass ihreKrimis immer in Bewegung sind.

«Die Rolle und auch ich persönlich haben in den 22 Jahren einigeWandlungen durchgemacht. Wir haben viel gelernt und sind wohltuendgereift», sagt Folkerts. «Besonders freut mich, dass wir vielexperimentieren konnten, mit Themen und Formaten.»

Ein herausragendes Beispiel ist die Folge «Tod im All» mit NinaHagen und Dietmar Schönherr, die 1997 auf den Bildschirm kam und fürDiskussionen sorgte, weil sie nicht dem Bild eines klassischen Krimisentsprach. Unter der Regie von Nico Hofmann ging es um Außerirdische.Zum Ende des Films ließen sie einen Wasserturm ins All schweben.Debatten gab es meist auch, wenn Folkerts thematisch heiße Eisenanpackte.

Ans Aufhören denkt Folkerts nicht, sie hat spürbar Spaß an derRolle. «Ich bin stolz, dass ich schon so lange und erfolgreich dabeibin.» Für die kommenden Jahre gebe es genügend spannende Geschichten,die sie drehen möchte. Ihr Assistent sieht das ähnlich. Auch er wirddem «Tatort» die nächsten Jahre treubleiben.