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Strittmatter und Liersch Strittmatter und Liersch: Der Schriftsteller und der Wissenschaftler

13.08.2012, 12:27

Halle (Saale)/MZ/ceg. - Erwin Strittmatter wurde als Sohn eines Bäckers und Kleinbauern in Spremberg heute vor 100 Jahren geboren. Das Realgymnasium verließ er mit 17, begann eine Bäckerlehre und diente in verschiedenen Berufen.

Von 1941 bis 1945 gehörte er der Ordnungspolizei an, war in dem 1943 der SS zugeordneten Polizei-Gebirgsjägerregiment 18 an Einsätzen in Slowenien, Finnland und Griechenland beteiligt.

Seit 1947 SED-Mitglied und seit 1951 freier Autor, lebte Strittmatter von 1954 an in Schulzenhof bei Gransee. Seit 1956 ist der Stellvertretende Vorsitzende des Schriftstellerverbandes in dritter Ehe mit der Dichterin Eva Strittmatter (1930-2011) verheiratet. Sie lebte mit ihm auf Schulzenhof seit 1957, wo er 1994 starb.

Strittmatter veröffentlichte unter anderem die Romane "Ochsenkutscher" (1953), "Ole Bienkopp" (1963), in drei Teilen "Der Wundertäter" (1957-1980) und "Der Laden" (1983-992). Im Aufbau Verlag erschien Annette Leos Buch "Erwin Strittmatter. Die Biographie" (Foto, 448 Seiten, mit Abb., 24,99 Euro).

Werner Liersch ist Literaturwissenschaftler und Autor. 1932 wurde er in Berlin geboren, wo er heute lebt. Er studierte Germanistik, arbeitete als Redakteur und Verlagslektor, wurde mit dem Heinrich-Mann-Preis (1982) und Alfred-Kerr-Preis (1993) ausgezeichnet. Liersch veröffentlichte unter anderem "Hans Fallada, sein großes kleines Leben" (1981), "Eine Tötung im Angesicht des Herrn Goethe" (1989) und zuletzt eine Neuausgabe von "Dichterland Brandenburg. Literarische Streifzüge zwischen Havel und Oder" (2012).

Die Stadt Spremberg (Spree-Neiße) wird sich nicht an den Feierlichkeiten zum 100. Geburtstag Strittmatters beteiligen, beschlossen die Stadtverordneten im Februar. Statt dessen ehrt der Strittmatter-Verein den Autor im Strittmatter-Gymnasium am 18. August. Dort soll die brandenburgische Umweltministerin Anita Tack (Linke) die Festrede halten.