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Streit um nackte Haut bei Grand Prix

16.05.2009, 18:58

Moskau/dpa. - Beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in Moskau muss Deutschlands Swing-Beitrag «Miss Kiss Kiss Bang» mit weniger nackter Haut der Erotik-Tänzerin Dita von Teese auskommen.

Bei der Generalprobe am Samstagnachmittag wenige Stunden vor dem Finale ließ die tanzende «Miss Kiss» beim Lied des deutschen deutschen Duos Alex Swings Oscar Sings auf der gigantischen Bühne der Olympia-Halle ihre Jacke an. Zuvor hatten die Veranstalter zu viel nackten Busen beanstandet und «Rücksicht auf die kulturellen Unterschiede zu anderen Ländern» angemahnt.

Beim 54. Finale des europäischen Musik-Grand-Prix hoffen der Produzent Alex Christensen und der US-Musicalsänger Oscar Loya nach den deutschen Grand-Prix-Enttäuschungen der vergangenen Jahre auf eine Platzierung im oberen Drittel der insgesamt 25 Teilnehmer. Sie haben Startplatz 17. Als Favoriten gelten unter anderem Norwegen, die Türkei und Frankreich, das mit der Chansons-Sängerin Patricia Kaas die wohl bekannteste Interpretin aufbietet.

Dennoch gab sich Alex Christensen vor dem Auftritt des Duos Alex Swings Oscar Sings demonstrativ entspannt. «Es ist eine ganz tolle Atmosphäre und ein fröhliches Zusammenkommen, wo viel Wodka getrunken wird», sagte er am Samstagabend vor der Moskauer Olympia-Halle bei einer Liveschaltung der ARD in der Sendung «Countdown für Moskau».

Christensen zeigte sich in der Dekolleté-Debatte zuversichtlich, dass die Erotik-Tänzerin Dita von Teese beim deutschen Grand-Prix-Beitrag für ein ordentliches Knistern sorgen wird. «Hüllen, die fallen, füllen die Hallen», kalauerte der Musiker. Das Finale beginnt um 21.00 Uhr MESZ. Der Grand-Prix-Sieger dürfte gegen Mitternacht feststehen.

Überschattet wurde das auch bei vielen Schwulen und Lesben beliebte Grand-Prix-Finale vom gewaltsamen Einsatz der Moskauer Polizei gegen eine nicht genehmigte Homosexuellen-Kundgebung. Etwa 40 Demonstranten wurden am Samstag festgenommen. Verletzt wurde dabei aber nach ersten Erkenntnissen niemand.

Das ESC-Finale in Moskau ist mit mehr als 20 000 Fans in der Halle und erwarteten 100 Millionen Fernsehzuschauern ein Spektakel der Superlative. Russland hat angekündigt, mit 30 Millionen Euro den teuersten Grand Prix aller Zeiten auszurichten. Die ARD überträgt das Finale von 21.00 Uhr an live. Erstmals seit 1996 kommen auch wieder Jurys in den einzelnen Ländern zum Einsatz. Damit wollen die Veranstalter das sogenannte Nachbarschaftsvoting von Zuschauern befreundeter Länder unterbinden, das zuletzt häufig kritisiert wurde. Das Signal für den Beginn der Abstimmung soll per Liveschaltung von der Internationalen Raumstation ISS kommen.