1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Streit beendet: Streit beendet: Altar von Fischer-Art wurde in Kirche aufgestellt

Streit beendet Streit beendet: Altar von Fischer-Art wurde in Kirche aufgestellt

19.04.2006, 09:55
In der fast 500 Jahre alten Dorfkirche im sächsischen Nepperwitz bei Wurzen steht der Tischlermeister Rainer Saupe neben einem umstrittenen neuen Flügelaltar des Pop-Art-Künstlers Michael Fischer-Art. (Foto: dpa)
In der fast 500 Jahre alten Dorfkirche im sächsischen Nepperwitz bei Wurzen steht der Tischlermeister Rainer Saupe neben einem umstrittenen neuen Flügelaltar des Pop-Art-Künstlers Michael Fischer-Art. (Foto: dpa) dpa-Zentralbild

Leipzig/Nepperwitz/dpa. - «Ich bin froh, dass dieDiskussion beendet ist und der Altar jetzt steht», sagte TischlerRainer Saupe der dpa. Der Handwerker hatte das Projekt ausDankbarkeit initiiert. Pfarrer Martin Handschuh undGemeindemitglieder hatten den Tischler nach Schäden durch dieFlutkatastrophe 2002 finanziell unterstützt.

Da Saupe mit dem Künstler Fischer-Art befreundet ist, entstand dieIdee für einen mit ihm gemeinsam geschaffenen Altar. Doch das bunteKunstwerk war nicht jedermanns Geschmack. Einer Diskussion folgteMitte März eine Abstimmung. Dabei sprachen sich laut Kirchenvorstand77 Menschen gegen den Altar und 60 Menschen für ihn aus. DieAbstimmung war umstritten. Kritiker bemängelten, dass nicht nurGemeindemitglieder teilnehmen durften.

Schließlich wurde ein Kompromiss erzielt: Nachdem der Künstler dieDarstellung der Christusfigur leicht geändert hat, durfte der Altaraufgestellt werden. «Die Gemeinde hat ein Jahr Zeit, sich mit demAltar auseinanderzusetzen», schilderte Pfarrer Handschuh. Danach sollerneut abgestimmt werden - allerdings ausschließlich von Mitgliedernder Gemeinde Nepperwitz.

Fischer-Art freute sich über den Kompromiss und hofft, dass dasKunstwerk in der Kirche Nepperwitz stehen bleibt. «Der moderne Altaram Jakobs-Pilgerweg soll Gespräche wecken», sagte er. Der Künstlerhatte nach der Absage der Gemeinde von anderen Kommunen und vonSammlern zahlreiche Angebote erhalten. Eines lag bei 50 000 Euro.