1. MZ.de
  2. >
  3. Kultur
  4. >
  5. Stiftung Lesen: Stiftung Lesen: Medien fressen sich nicht gegenseitig auf

Stiftung Lesen Stiftung Lesen: Medien fressen sich nicht gegenseitig auf

18.11.2002, 10:16

Mainz/dpa. - Für eine sinnvolle Mediennutzung müssen Kinder nach Ansicht der in Mainz ansässigen Stiftung Lesen frühzeitig mit elektronischen Medien in Berührung kommen. «Fernsehen und Video können das Lesen positiv beeinflussen. Die Medien fressen sich nicht gegenseitig auf, sondern ergänzen sich», sagte der Geschäftsführer der Stiftung, Heinrich Kreibich, in einem dpa-Gespräch. Der richtige Umgang mit den elektronischen Medien sei bei den Eltern ein großes Thema. «Gerade bei diesen Medien gibt es bei den Eltern eine große Verunsicherung, was gut für Kinder ist», meint Kreibich.

In einer inzwischen in dritter Auflage erschienenen Broschüre mit dem Titel «Die besten Medien für Ihr Kind» hat die Stiftung Lesen neben Büchern auch Videos und DVDs zusammengestellt, die das Lesen ergänzen sollen. «Diese Medien spielen in der Kinderwelt eine große Rolle. Es geht um einen integrativen Ansatz, der alle Medien berücksichtigt», sagte der Experte.

Auftraggeber der in 500 000 Exemplaren erschienenen Broschüre ist der Bundesverband Audiovisueller Medien. «Wir sind deshalb natürlich den Weg gegangen, das vom Förderer gewünschte Medium vorzustellen», sagte Kreibich. Hätte eine andere Organisation das Heft finanziert, «würden Video und DVD aber auch vorkommen. Wir müssen dieses Thema aufgreifen, weil es in den Familien eine große Rolle spielt», sagte Kreibich.

Die Stiftung Lesen fördert seit 1988 mit Kampagnen an Schulen, Buchhandelsaktionen und mit Forschungsstudien das Lesen. Die leeren öffentlichen Kassen dürften kein Argument für die von der Stiftung Lesen beklagte geringe Unterstützung sein, sagte Kreibich. «Ich lasse die finanzielle Lage nicht als Ausrede gelten. Die Leseförderung und das Vorhandensein von Büchern ist die preiswerteste Investition in die Zukunft, die sich Deutschland leisten kann», meinte der Experte. Der Bücherbestand in Schulen und Kindergärten sei jedoch im Vergleich zu anderen Ländern desolat.