Starke Konkurrenz für No Angels beim Song-Contest
Belgrad/dpa. - Die No Angels haben beim Eurovision Song Contest (ESC) in Belgrad als vierte Teilnehmer ihren Auftritt absolviert. Sexy und souverän, in glitzernden blauen und violetten Kleidern, mit Windmaschine und Pyrotechnik präsentierten sie ihren Song «Disappear».
Das Publikum in der Belgrad-Arena ging begeistert mit, Fans schwenkten Deutschland-Fähnchen und jubelten den Pop-Engeln zu. ARD-Moderator Peter Urban sprach von einem «sehr guten Auftritt».
Die letzte Probe vor dem großen Finale hatten die No Angels am Samstagnachmittag perfekt gemeistert. Während am Vortag die Stimmen anfangs sehr dünn wirkten und die Sängerinnen hier und da noch unzufrieden ihre Kleider zurechtzupften, lief in der Generalprobe alles glatt. Vom Publikum in der Belgrad-Arena gab es dafür reichlich Applaus. Doch auch die starke Konkurrenz zeigte sich in guter Form. Die Rocker aus Finnland und der Türkei ließen es ordentlich krachen, die Portugiesin Vania Fernandes beeindruckte mit ihrer stimmgewaltigen Ballade, beim Dänen Simon Mathew, der wie eine Mischung aus Roger Cicero und Robbie Williams daherkommt, tanzten die Fans ebenso mit wie beim Partysong der Spaß-Piraten aus Lettland.
Einen eindeutigen Favoriten gibt es bisher nicht. Als aussichtsreichste Anwärter werden immer wieder Schwedens Charlotte Perrelli, die bereits 1999 ESC-Gewinnerin war, sowie die Power-Performance der Ukrainerin Ani Lorak genannt. Auch Russlands Superstar Dima Bilan oder Griechenlands Kalomira Sarantis sehen viele weit vorn. Den No Angels rechnet dagegen niemand eine Chance auf einen vorderen Platz aus. Im Pressezentrum, in dem Journalisten und Fans seit Tagen über den Sieger spekulieren, führte kurz vor dem Finale Portugal die Tippliste an, gefolgt von Serbien, der Ukraine, Schweden und Griechenland. Die Vertreter der «Big Four» rangieren da zwar ganz weit hinten. Kräftig die PR-Trommel rühren ließ dort noch einmal Russland-Star Bilan, von dem zahlreiches Werbematerial verteilt wurde.
Deutschland gehört zu den «Big Four»-Geldgebern, daher mussten sich ihre Kandidaten ebenso wie die in der Generalprobe umjubelte Jelena Tomasevic aus dem Gastgeberland Serbien nicht für das Finale qualifizieren. Alle anderen Teilnehmer waren im Mammutprogramm des ESC, an dem sich 43 Nationen beteiligen, in Halbfinalshows angetreten.