Seltene Selbstbildnisse von Gerhard Richter in Dresden

Dresden - Das Gerhard Richter Archiv in Dresden zeigt in einer Ausstellung im Albertinum eine bisher unbekannte Selbstporträt-Serie des Künstlers.
Die 94 erstmals öffentlich gezeigten Porträtzeichnungen stammen aus Privatbesitz und entstanden 1993 im Zuge der ersten Ausgabe mit dessen Schriften und Interviews, sagte Oberkonservator Dietmar Elger am Donnerstag. Richter habe oft seine Familie gemalt - sich selbst aber nur selten. Ein Bild befinde sich im Museum of Modern Art New York und eines in Privatbesitz, zudem existiere ein abstraktes Gemälde mit dem Titel „Selbstporträt”.
Die in „Gerhard Richter. Selbstbildnisse 1993” (1. Juni bis 26. August) aufgereihten kleinformatigen Bleistiftzeichnungen fanden in dem Buch keine Verwendung. „Richter schenkte sie einem befreundeten Sammler”, berichtete Elger. Es seien Variationen eines fotografischen Porträts des Künstlers vom Oktober 1968 aus dem Text-Buch. „In ihnen ist nicht der damals 36-Jährige zu erkennen, sondern der 61-Jährige von 1993.” So gibt es mehrere Fassungen mit Brille oder Hut.
Richter habe sich sehr frei mit der Vorlage auseinandergesetzt und Möglichkeiten durchgespielt, sich selbst zeichnerisch darzustellen, erklärte Elger. Oberkörper und Kopf im Profil sind skizzenhaft mit wenigen Umrisslinien, kubistisch verfremdet, aber auch exakt ausgeführt - bis zu einer Art Totenkopf. „Es ist eine besondere Serie.” (dpa)