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Schloss Harzgerode Schloss Harzgerode: Fürstensitz mit  Rundturm und Wehrgang

09.04.2012, 16:29

Halle (Saale)/MZ. - Erst 1549 erneuert Georg III. von Anhalt-Dessau die Anlage, in bescheidenem Umfang. "Zur Not" sei es für ein "Hoflager" genug, sagt eine Quelle.

Ursprünglich um einen Hof gruppiert, sind noch drei Flügel erhalten. In den Details kündigt sich die Renaissance an, mit einem Rundturm und einem überdachten Wehrgang leben festungsartige Elemente weiter. Als Harzgerode 1635 Residenzstadt wird, richten Fürst Friedrich und sein Sohn Wilhelm Teile in zwei Etagen des Ostflügels und im Südflügel den Familiensitz ein. Im Westflügel kommt das Dienstpersonal unter, im Erdgeschoss des Ostflügels werden Küche und Vorratslager eingebaut.

Heute nutzt die Stadt den Festsaal für Konzerte. Das "Historische Kabinett" widmet sich der Geschichte von Alexisbad, das Turmzimmer dem in Harzgerode geborenen Bildhauer Wilhelm Otto (1871-1950), der Wehrgang der Kunstgussproduktion der Eisenhütte Mägdesprung mit Exponaten aus der Sammlung Carl Horn. Die Heimatstube, die der Kultur- und Heimatverein betreibt, dokumentiert den Alltag der Region sowie den Bergbau und die Metallverhüttung.

Harzgerode liegt oberhalb des Selketales und gehörte ursprünglich zum Besitz des Klosters Nienburg. Im 13. Jahrhundert kam es zur Ausbildung der Stadt im Verlaufe von Auseinandersetzungen zwischen dem Kloster und den Fürsten von Anhalt, die sich durch den Bau einer Burg des Ortes bemächtigten. Bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts gehörte Harzgerode zu den bedeutendsten Städten Anhalts, das seinen Aufschwung durch den Bergbau und Betrieb von Eisenhütten nahm.

Von der anhaltinischen Herrschaft im Ort zeugen heute die Stadtkirche St. Marien und das Schloss, das als Museum zugänglich ist. Das ist geöffnet: Freitag 13 bis 16, Sonnabend und Sonntag 11 bis16 Uhr. Führungen im Schloss Di-Do jeweils um 11, 13 und15 Uhr.