Schlagerstar Schlagerstar: Dieter Bohlen produziert Vanessa Mais Album "Für dich"

Sie gilt als der neue Stern am Schlagerhimmel: Vanessa Mai („Wolke 7“). Tatsächlich kann die sympathische Sängerin mit ihren gerade einmal 24 Jahren bereits beachtliche Erfolge vorweisen: Ihr erstes Solo-Album „Wachgeküsst“ wurde in zwei Ländern vergoldet. In diesem Jahr gewann Vanessa Mai den Echo-Musikpreis. Sie saß neben Dieter Bohlen in der Jury von „Deutschland sucht den Superstar“ (DSDS). Und mit ihrem aktuellen Lied „Ich sterb’ für dich“ fehlt die frühere Wolkenfrei-Sängerin auf keiner Schlagerparty. Jetzt ist Vanessa Mai zum ersten Mal auf Solo-Tournee. Diese führt sie am 15. Oktober, 20 Uhr, auch in das Haus Auensee in Leipzig. Vorab hat MZ-Redakteurin Kornelia Noack mit ihr gesprochen.
Frau Mai, Ihre erste Solo-Tour steht an. Wie aufgeregt sind Sie?
Mai: Sehr, ist doch klar! Es ist meine allererste Tour, bei der die Menschen wirklich nur wegen mir kommen. Das ist schon etwas ganz, ganz Besonderes. Zig tausend Menschen, die nur meinetwegen kommen, das finde ich wahnsinnig!
Was erwartet die Fans in Leipzig?
Mai: Wir wollen so viel wie möglich zeigen, also Tanz, einige Lieder als Unplugged-Versionen, Show, damit die Menschen auch etwas zum Anschauen haben, ich möchte aber auch die Nähe zum Publikum. In den letzten Monaten habe ich immer wieder Ideen gesammelt und wir haben ein Programm zusammen entwickelt.
Wie schafft es ein Mädchen aus dem kleinen Ort Aspach zu eigenen CDs, Echo-Gewinn und nun Solo-Tour?
Mai: Ich glaube, dass Glück dabei eine ganz wichtige Rolle spielt und die Tatsache, zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein. Ich habe mir immer eine Karriere als Sängerin gewünscht, habe neben der Schule und der Ausbildung immer Musik gemacht und daran festgehalten. Dann kam ein eines zum anderen. Ich habe auch ein tolles Team um mich rum. Das passt einfach alles, dafür bin ich sehr dankbar. Und entscheidend sind natürlich die Zuschauer. Denn man kann noch so viel machen, letztlich entscheidet das Publikum, ob es das gut findet oder nicht.
Sie wussten also schon immer, dass Sie Sängerin werden wollen?
Mai: Mein Papa ist Musiker und hat mich als Kind schon zu Konzerten mitgenommen. Mit sechs, sieben Jahren stand ich dann das erste Mal auf einer Bühne und da wusste ich: Das möchte ich machen. Als Teenager hab ich wie viele andere auch mit der Haarbürste vorm Spiegel geübt, hab meine Idole nachgeahmt und DVDs angeschaut, war in der Schulband, habe bei Schulmusicals mitgemacht und bei Gesangswettbewerben. Ich war immer aktiv, denn ich hab mir das so sehr gewünscht und daran geglaubt, dass ich es schaffen werde.
Dennoch haben Sie eine Ausbildung zur Mediengestalterin gemacht.
Mai: Ja, aber nur, damit ich etwas in der Tasche habe. Als ich dann die beiden Jungs von Wolkenfrei kennengelernt habe, ging es sehr schnell. Management, Plattenvertrag. Ich bin auch sehr dankbar, dass ich noch die Ochsentour mitgemacht habe, wir sind wirklich getingelt, von Stadt zu Stadt, von Dorffest zu Diskothek und Bierzelt. Das war eine wichtige Erfahrung für mich. Dadurch weiß ich einfach mehr zu schätzen, was ich heute habe.
Sie saßen in
der Jury
von DSDS. Wäre eine
Castingshow eine Option für Sie gewesen, um entdeckt zu werden?
Mai: Es hat sich bei mir nie ergeben. Der Weg war einfach anders. Ich finde, dass eine Castingshow immer noch ein großes Sprungbrett sein kann, wenn man die richtige Einstellung hat. Viele denken ja, dass nach dem Finale die Arbeit erst mal getan ist, aber eigentlich fängt sie dann erst richtig an. Daher bin ich ganz froh, dass Beatrice Egli bewiesen hat, dass es nach einer Castingshow eben weitergehen kann. Aber ich bin trotzdem sehr stolz drauf, dass das bei mir alles so gewachsen ist und ich sagen kann: Ich habe auch mal vor fünf Leuten gespielt, die sich überhaupt nicht für mich interessiert haben.
Ihr aktuelles Album „Für dich“ wurde von Dieter Bohlen produziert. Wie war denn die Zusammenarbeit?
Mai: Wir haben uns bei DSDS kennengelernt. Als wir dafür auf Jamaika gedreht haben, ist die Idee entstanden, zusammen ein Album zu machen. Mit ihm zu arbeiten, war natürlich toll! Er weiß ganz genau, was zu einem Künstler passt, versteht die Stimme und hat ein wahnsinnig gutes Gespür. Das muss man ihm wirklich lassen. Er hat mich auch machen lassen. Ich hatte das Gefühl, dass er genau das aus mir rausholt, was zu mir passt. Die Arbeit selbst im Studio ging dann ziemlich schnell, weil er sagt: Die ersten zwei, drei Aufnahmen sind immer die besten. So war es dann letztendlich auch.
Man hört aber auch ein bisschen Modern Talking heraus…
Mai: Das ist auf meinem Mist gewachsen (lacht). Ich hatte im Spaß zu meinem Manager gesagt, dass für das Lied „Ich sterb für dich“ doch ein Modern-Talking-Chor schön wäre. Dann hat Dieter Bohlen das eingesungen und wir fanden das alle toll. Man muss das ein bisschen mit einem Augenzwinkern sehen, entweder man mag es oder nicht. Ich find es echt cool.
Sie sind mit Andreas Ferber verlobt, dem Stiefsohn von Andrea Berg. Wie muss man sich da ein Familientreffen vorstellen? Geht’s da um Musik?
Mai: Überhaupt nicht. Es geht nur um private Dinge. Wir trennen das ganz strikt und reden überhaupt nicht über den Job. Es ist wie in jeder anderen Familie, wenn man nach Hause kommt und einfach mal abschalten will.
Und das funktioniert?
Mai: Ja, das geht super.
Ihr Vater stammt aus Kroatien. Was verbinden Sie mit dem Land?
Mai: Das sind vor allem Kindheitserinnerungen. Seit ich denken kann, war ich mit meinen Eltern jeden Sommer vier Wochen in Kroatien bei der Familie meines Vaters. Das war immer eine sehr schöne Zeit, ich verbinde wunderbare Erinnerungen damit. Seit ich jetzt so oft auf der Bühne stehe, war ich aber nicht mehr dort, ich habe einfach keine Zeit gefunden. Leider. Ich würde gern bald wieder einmal hinreisen. Ich vermisse es langsam und würde gerne meinen Opa und den Rest der Familie wiedersehen.
Was würden Sie an sich als typisch kroatisch bezeichnen?
Mai: Ich weiß nicht, ob das typisch kroatisch ist, aber ich bin manchmal sehr temperamentvoll. Und ich bin sehr heimatverbunden und liebe einfach Familie. In Kroatien ist das Familienleben einfach sehr intensiv, das habe ich mitgenommen.
Karten für das Konzert gibt es bei TiM-Ticket unter 0345/2 02 97 71